Knees en tour - Ruhetag 2

Den Schlussanstieg packte nur „Schaffi“

Von Christian Knees

18.07.2006  |  Nach der gestrigen anstrengenden Etappe habe ich mich auf den Ruhetag gefreut. Einfach noch mal ein bisschen ausschlafen und locker den Tag beginnen.

Aber irgendwas hatte wohl Ralf (Grabsch) „gestochen". Um neun Uhr morgens tigerte der schon wieder durch's Zimmer. Davon wurde ich wach und bin dann auch aufgestanden. Aber es war okay - genug geschlafen hatte ich ja.

Nach dem Frühstück sind wir wieder locker zwei Stündchen trainieren gefahren. Schaffi (Milrams Sportlicher Leiter Jan Schaffrath,d.Red.) hat sich wieder mit auf's Rad geschwungen. Auch das Kamerateam vom ZDF hat uns wieder einige Zeit begleitet. Am Ende gab's noch mal einen richtigen Schlussanstieg hinauf zum Hotel, den allerdings nur Schaffi mit dem Rad hochgefahren ist. Wir haben uns den gespart. Immerhin ging es über zehn Kilometer und eine Höhendifferenz von 600 Metern. Wozu gibt’s denn schließlich Teamautos? Schließlich stehen in den nächsten Tagen noch genügend Pässe und Höhenmeter auf dem Plan.

Meine Beine haben sich heut wieder ganz gut angefühlt. Ich bin zuversichtlich, dass ich die kommenden drei schweren Berg-Etappen gut durchstehe.

Der Rest vom Tagesprogramm ist schnell aufgezählt: ein bisschen Ausruhen auf dem Zimmer, DVD gucken, Massage. Am späten Nachmittag stand wieder eine Pressekonferenz auf dem Plan. Das ZDF hat mich im Anschluss daran noch mal befragt. Das Interview soll wohl während der nächsten Etappe gezeigt werden.

Heut abend geht's früh ins Bett. Denn morgen steht ein echter Kracher an: der Schlussanstieg nach Alpe d'Huez hinauf. Daran denke ich mit gemischten Gefühlen. Ich habe Respekt vor einem Wahnsinns-Anstieg, aber fast noch mehr Vorfreude auf die Wahnsinns-Stimmung an der Strecke. Von Tausenden begeisterter Radsportfans sich den Berg hinaufschreien zu lassen, ist einer der Momente, die man als Radfahrermal erlebt haben muss.

Christian Knees ist im Team Milram der Aufsteiger des Jahres. Der 25 Jahre alte Profi aus Bornheim bei Bonn etablierte sich im neuen ProTour-Team schnell als unentbehrlicher Helfer von Alessandro Petacchi und konnte im Frühjahr bei „Rund um Köln“ seinen ersten Profisieg feiern. Danach gab Knees sein erfolgreiches Debüt beim Giro d’Italia. Jetzt tritt „der Mann mit dem starken Motor“, wie ihn sein Teamchef Gianluigi Stanga nennt, auch bei der Tour de France erstmals an. Im Tagebuch für Radsport aktiv berichtet Christian Knees täglich über seine Erlebnisse beim größten Radrennen der Welt.

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