Reicht es auf dem flachen Zeitfahrkurs zu einer Medaille?

Zehn Jahre nach erstem WM-Gold will es Martin nochmals wissen

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Kann Tony Martin in Flandern nochmals eine WM-Medaille im Zeitfahren gewinnen? | Foto: Cor Vos

17.09.2021  |  (rsn) - Vor genau zehn Jahren sicherte sich Tony Martin (Jumbo - Visma) erstmals den Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren, als er in Kopenhagen Bradley Wiggins und den damaligen Titelverteidiger Fabian Cancellara mit jeweils deutlich mehr als einer Minute Vorsprung auf die weiteren Podiumsplätze verwies.

In den beiden folgenden Jahren konnte er zwei weitere Goldmedaillen sammeln, ehe er 2014 von Wiggins entthront wurde und sich mit Silber begnügen musste. Nach zwei enttäuschenden Weltmeisterschaften schaffte Martin 2016 in Doha das Kunststück eines vierten Titels in seiner Spezialdisziplin, wodurch er mit dem Rekordhalter Cancellara gleichzog.

Fünf Jahre nach seinem letzten großen Triumph will es der inzwischen 36-Jährige noch einmal wissen. Auf die Straßen-WM in Flandern hat sich Martin jedenfalls akribisch vorbereitet. “Seit meinem vorzeitigen Ausstieg bei der Tour habe ich im Schnitt vier Mal pro Woche auf dem Zeitfahr-Rad gesessen“, berichtete der Wahl-Schweizer. Die Gelegenheit scheint günstig, denn das 43,3 Kilometer lange Zeitfahren führt von Knokke - Heist nach Brügge über brettebenes Terrain, auf dem Martin seine ganze Power auf die Straße bringen kann. “Ich werde die Strecke erst morgen das erste Mal in Augenschein nehmen. Ich kenne sie bisher nur von Videos. Aber ich denke, sie liegt mir“, sagte Martin am Donnerstag vor der Abreise nach Flandern.

Unterstützt wird er von Grischa Niermann, seinem Sportlichen Leiter von Jumbo-Visma. “Meine Mannschaft hat mir jegliche Unterstützung gegeben“, zeigte sich der Routinier dankbar. Besonders freut er sich über einen neuen Lenker, der noch bessere Stabilität bieten soll. Perfektes Material wird er auch benötigen, denn in den vergangenen Jahren war Martin meist als Helfer bei Jumbo - Visma in der Verantwortung und schonte sich etwa in den Zeitfahrten der großen Rundfahrten für seine weiteren Aufgaben. Seit 2017 sprangen nur noch vier Siege für ihn heraus - allesamt bei den nationalen Zeitfahrmeisterschaften errungen.

Zudem sieht sich Martin einer zunehmend größeren Konkurrenz gegenüber, angefangen von Tom Dumoulin und Primoz Roglic über Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna und dessen Vorgänger Dennis Rohan bis zum Schweizer Europameister Stefan Küng sowie den beiden Belgiern Wout Van Aert und Remco Evenepoel. Küng, Ganna und Evenepoel - das Podium der Europameisterschaften - sowie seinen Teamkollegen Van Aert sieht Martin als seine Hauptkonkurrenten im Kampf um das Podium an.

Das jedenfalls traut er sich in Flandern nochmals zu. “Meine Form stimmt, die Vorbereitungen waren gut. An einem guten Tag fahre ich um die Medaillen mit“, sagte Martin, dem sich zudem am Mittwoch im Mixed-Staffel-Teamzeitfahren eine weitere Chance bietet. Vor zwei Jahren gewann das BDR-Team um Martin bei der damaligen WM-Premiere in Harrogate bereits die Silbermedaille.

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