Wird Eschborn-Frankfurt in Vorbereitung zum Thema?

Van der Poel: Chancen auf WM-Teilnahme “jetzt höher als 50:50“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Van der Poel: Chancen auf WM-Teilnahme “jetzt höher als 50:50“"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) gewann am Sonntag das Antwerp Port Epic. | Foto: Cor Vos

13.09.2021  |  (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat sich beim Antwerp Port Epic am Sonntag mit einem in beeindruckender Manier herausgefahrenen Sieg aus seiner Verletzungspause zurückgemeldet. Nachdem er im Mountainbike-Rennen bei den Olympischen Spielen von Tokio gestürzt war und seither mit Rückenproblemen kämpft, war der Niederländer rund anderthalb Monate nicht im Renneinsatz. Nun aber glaubt er auch wieder vorsichtig an einen Start bei der Straßen-WM am 26. September in Belgien.

Die Chancen dazu hatte er am Start in Antwerpen noch auf 50:50 taxiert, nach dem Sieg sagte er "jetzt liegen sie höher als 50:50". Entscheidender Faktor ist und bleibt aber, wie van der Poels Rücken auf die Belastungen reagiert. Bis dato war seine längste Fahrt auf dem Rad seit Tokio fünf Stunden lang.

"Um zu sehen, ob mein Rücken und meine Kondition Rennen wie Roubaix und die WM vertragen, muss ich sechs oder sieben Stunden fahren. Bei allem Respekt: Das ist eine andere Geschichte als 190 Kilometer des Antwerp Port Epic", erklärte der 26-Jährige. "Ich habe heute alles getan, um den Rücken zu testen und mich nicht versteckt. Ich wollte bewusst ein langes Finale fahren, um zu spüren, wie ich reagiere. Es war ein lehrreicher Tag, aber die endgültige Entscheidung für den Rest des Jahres sollte nächste Woche fallen."

Am Montag werde er sich zunächst mit seinen Physiotherapeuten David Bombeke und Paul van Loon beraten. "Mein Rücken wird steif sein, aber das ist keine Katastrophe. Mir wurde gesagt, dass ich auf Dauer nichts kaputt machen kann. Deshalb will ich auch unbedingt bei Paris-Roubaix und der WM fahren. Und danach will ich dann länger pausieren, um den Rücken komplett heilen zu lassen. Denn irgendwann muss ich das Problem loswerden", so van der Poel im Gespräch mit wielerflits.nl.

"Möchte so viele Renntage wie möglich haben"

Doch nicht nur der Rücken, auch die Form muss für die WM und das eine Woche danach stattfidende Paris-Roubaix passen. Dass er physisch wieder stark ist, hat das Antwerp Port Classic gezeigt. Doch ob das für mögliche Siege in Leuven oder Roubaix reicht?

"Ich muss noch zwei Wochen gut trainieren, um bei der WM in ordentlicher Form zu sein. Wenn ich nur bei 70 Prozent wäre, würde ich nicht starten", sagte er am Sonntag. "Aber wenn es morgen früh nicht so schlimm ist, würde ich gerne Impanis (Primus Classic, am Samstag, Anm. d. Red.) und den GP Denain (21.9., Anm. d. Red.) fahren. So war es geplant. Und am Freitag gäbe es auch Koolskamp noch… Wenn es gut läuft, möchte ich so viele Renntage wie möglich haben."

Koolskamp ist die Kampioenschap van Vlaanderen, jenes Rennen bei dem vor zwei Jahren Jannik Steimle seinen ersten Profisieg feierte. Sollte er dort und am Samstag in Brakel beim Primus Classic sowie in Denain am Start stehen, wären das drei Rennen innerhalb von fünf Tagen.

Wird jetzt auch Eschborn-Frankfurt interessant?

Übrigens: Auch Eschborn-Frankfurt findet am Sonntag statt und van der Poels Team Alpecin – Fenix steht auf der Startliste. Dem deutschen Hauptsponsor und dem deutschen Rad-Hersteller Canyon würde ein Start des Superstars in Südhessen sicher gut gefallen.

Dagegen dürften aber die damit verbundenen Reisekilometer sprechen. Die drei belgisch-französischen Rennen sind für ihn alle innerhalb von zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen, nach Frankfurt wären es für den Niederländer eher deren fünf oder ein einstündiger Flug am Samstagabend um 19:10 Uhr vom Brüsseler Flughafen, der nur 22 Kilometer vom Ziel der Primus Classic entfernt ist. Will er in Frankfurt am Sonntag starten, sollte er in Haacht am Samstag also einen Podestplatz vermeiden.

Die Frage aber ist, warum van der Poel aus sportlicher Perspektive nach Südhessen kommen sollte. Denn die Rennen in Belgien und Frankreich bieten ihm dieselbe Renndistanz und Strecken, die dem WM-Kurs von Leuven sogar noch näherkommen, als die von Frankfurt – auch wenn dort mit einigen starken WM-Mitfavoriten die interessantere Konkurrenz wartet. Die Chance auf einen Start des Superstars beim wichtigsten deutschen Rennen des Jahres ist also da, dürfte aber eher gering ausfallen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.10.2021Stuyven: “Sein Gefolge sollte Remco manchmal bremsen“

(rsn) – Im belgischen Team sind die Folgen der bitteren Niederlage bei der Heim-WM von Flandern offensichtlich noch immer nicht ausgestanden. Nachdem Remco Evenepoel einige Tage nach dem Straßenren

05.10.2021Van Aert mit Evenepoels TV-Auftritt unzufrieden

(rsn) – Nach wie vor sind die Wogen noch hoch im belgischen Team nach der bitteren Niederlage bei den Straßenradweltmeisterschaften der Elite, wo für die großen Favoriten am Ende nur Platz vier d

30.09.2021Evenepoel glaubt: Er hatte die nötigen Beine für den WM-Titel

(rsn) – Remco Evenepoel hat in der belgischen Radsport-Talkshow Extra Time Koers über das WM-Straßenrennen vom vergangenen Sonntag gesprochen und dabei erklärt, dass er sich selbst den Titelgewin

27.09.2021Van der Poel fehlte in Leuven noch etwas Form

(rsn) – Mathieu van der Poel ist am Sonntag im WM-Straßenrennen von Leuven Achter geworden. Doch der Niederländer, der erst kurzfristig überhaupt seinen Start zugesagt hatte, weil er im Sommer la

27.09.2021Lefevere: Evenepoel ebnete Alaphilippe den Weg zum Titel

(rsn) – Während die belgischen Radsport-Fans und auch das Nationalteam am Sonntagabend enttäuscht konstatieren mussten, dass es weder mit dem Titel noch mit einer Medaille bei den Heim-Weltmeister

27.09.2021Asgreen rettete den Dänen das Rennen und Valgrens Podium

(rsn) – Im vorentscheidenden Moment der Weltmeisterschaften von Flandern war er nicht auf der Höhe – und doch durfte Michael Valgren in Leuven nach 268,3 Kilometern jubeln und auf dem Podium mit

27.09.2021Medaillenspiegel der WM 2021 in Flandern

(rsn) - Alle elf Wettbewerbe der Straßen-Weltmeisterschaften in Flandern sind absolviert. Zum Abschluss holte Julian Alaphilippe mit seinem Sieg im Rennen der Männer die ersehnte erste Goldmedaille

26.09.2021Alaphilippe: “Ich habe aufgehört zu denken und Vollgas gegeben“

(rsn) - Mehr als eine Million Fans standen am Sonntag bei den Weltmeisterschaften in Flandern am Straßenrand und hofften auf einen Heimsieg durch das starke belgische Team. Doch der Franzose Julian A

26.09.2021Van Aert: “Ich hatte nicht die Beine, um Weltmeister zu werden“

(rsn) - Mit dem in überragender Manier herausgefahrenen Sieg des Franzosen Julian Alaphilippe sind in Flandern die 88. UCI-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Der Franzose setzte sich über 268 Kil

26.09.2021Ausgerechnet im WM-Finale ließen “die Freunde“ Politt im Stich

(rsn) - Das geliebte Kopfsteinpflaster kostete Nils Politt im WM-Straßenrennen den anvisierten Spitzenplatz. Der Hürther, als Zweiter von Paris-Roubaix ein Spezialist für derartige Schikanen, verlo

26.09.2021Alaphilippe stürmt wie in Imola als Solist ins Regenbogentrikot

(rsn) - Julian Alaphilippe hat den favorisierten Belgiern zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und mit einem fabelhaften Auftritt wie schon

26.09.2021Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe hat zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern auf überragende Art und Weise seinen Titel im Straßenrennen der Männer verteidigt. Der 29-jährige Franzose setzte s

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Mo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)