Tour: Lotto-Sprintzug ohne Gilbert und Degenkolb

Kluge: “Phil und John könnten wir heute gut gebrauchen“

Von Joachim Logisch und Matthias Seng

Foto zu dem Text "Kluge: “Phil und John könnten wir heute gut gebrauchen“"
Roger Kluge (Lotto Soudal) | Foto: Cor Vos

31.08.2020  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr war Caleb Ewan mit drei Siegen erfolgreichster Etappenjäger der Tour de France. Und auch bei der 107. Auflage der Frankreich-Rundfahrt gilt der kleine Sprinter als einer der großen Favoriten bei den Massenankünften. Nachdem es zum verregneten Auftakt in Nizza auch wegen der Folgen eines Sturzes nicht geklappt hat, will Ewan auf der heutigen 3. Etappe, die von der südfranzösischen Hafenstadt aus in Richtung Nordwesten nach Sisteron führt, zuschlagen.

Dabei wird der Australier allerdings auf zwei wichtige Helfer verzichten müssen: Philippe Gilbert und John Degenkolb mussten die Tour nach Stürzen bereits nach der 1. Etappe aufgeben und werden bei Lotto Soudal nun in der Sprintvorbereitung fehlen. Deshalb wird auf Roger Kluge in den kommenden Wochen mehr Arbeit zukommen. “Dass Phil und John fehlen, ist natürlich ein herber Schlag für uns. Heute könnten wir beide gut gebrauchen, Phil auf den letzten zehn bis 15 Kilometern, John dann im Sprintfinale auf dem letzten Kilometer“, erläuterte Kluge vor dem Start in Nizza im Gespräch mit radsport-news.com.

Trotz der personellen Schwächung zeigte sich der 34-Jährige, der 2019 gemeinsam mit Ewan von Mitchelton - Scott zu Lotto Soudal wechselte, aber zuversichtlich, dass der nunmehr nur noch aus ihm und dem Belgier Jasper De Buyst bestehende Sprintzug es mit der Konkurrenz wird aufnehmen können. “Wir können es nicht ändern, wir geben unser Bestes. Und Jasper und ich haben Erfahrung aus dem vergangenen Jahr, wir haben es damals auch schon geschafft, Caleb zu zweit in einer guten Position abzuliefern“, sagte Kluge, der im Fall einer Sprintankunft in Sisteron an vorletzter Position im kleinen Lotto-Zug an De Buyst übergeben wird, der Ewan dann den Sprint anziehen soll.

Allerdings warnte der mehrmalige Bahnweltmeister davor, die heutige Etappe zu unterschätzen - zumal die Profis schon zwei schwere Tage hinter sich haben. “Wir werden die Beine merken. Bisher kommen wir ja schon auf mehr als 5.000 Höhenmeter und auch heute sollen ja mehr als 2.500 dazukommen. Es ist also keine wirklich flache Sprintetappe“, sagte Kluge mit Blick auf das Profil, das auf den ersten drei Vierteln immerhin vier Bergwertungen aufweist, ehe es danach abfallend in Richtung Ziel geht.

Während Degenkolb und Gilbert nur noch von Zuhause aus die Tour verfolgen können, ist Kluge sturzfrei durch die ersten beiden Tage gekommen. “Glücklicherweise“, betonte er - der Kräfteverschleiß mache sich aber schon jetzt bemerkbar, wie er anfügte: “Ich fühle mich gut, nicht mehr superfrisch, weil die ersten Berge schon ihren Tribut gefordert haben, aber das gilt ja für alle“, so Kluge, der sich bei der Polen-Rundfahrt, der Tour de Wallonie und bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Sachsenring in Form für seine vierte Tour de France gebracht hat.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)