Bitwa Warszawska mit zwei katastrophalen Etappen

Apers: “Das mit dem Krieg haben sie wohl zu wörtlich genommen“

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Die “Straßen“-Bedingungen bei der Bitwa Warszawska | Foto: Screenshot aus dem Facebook-Video vom Team Bike Aid

17.08.2020  |  (rsn) – Die am Sonntag zu Ende gegangene polnische Rundfahrt Bitwa Warszawska 1920 (2.2) fand im Gedenken an die Schlacht bei Warschau statt, wo vor genau 100 Jahren polnische Truppen den Vormarsch der Roten Armee stoppten. "Das mit dem Krieg hier haben sie aber wohl etwas zu wörtlich genommen", meinte Ruben Apers vom U23-Team von Lotto Soudal bei wielerverhaal.com im Rückblick auf das fünftägige Rennen.

Denn dem Prolog folgten zwei denkwürdige Tage, an denen die Organisatoren mit der Gesundheit der Fahrer spielten. Nach der katastrophal verlaufenen 1. Etappe, wo sich unter anderem Sprinter Sacha Modolo (Alpecin - Fenix) bei einem Sturz einen Rippenbruch zuzog, protestierten einige Teams, was letztlich dazu führte, dass die folgende Etappe neutralisiert ausgetragen wurde.

Die 1. Etappe sollte über zwei mehrmals zu befahrende Schotterpassagen führen. "Der eine Abschnitt war letztlich eine schlechte Betonbahn mit einigen tiefen Gruben, im zweiten Abschnitt wurde noch gebaut, es gab riesige Sandhügel und Kanaldeckel, die weit aus dem Boden herausragten. Und da mussten wir durchfahren. Das war so verrückt, mir fehlen die Worte. Typisch polnisch", meinte Apers.

Kurzfristig wurde dann noch während des Rennens die Strecke geändert, was aber nichts besser machte. "Wir fuhren dort über eine unbefestigte Straße, mit viel losem Sand. Es war ein halber Strand. Zum Glück sind hier keine schlimmen Stürze passiert", meinte der Belgier, der versuchte, den Veranstalter in Schutz zu nehmen: "Es ist nicht schlecht organisiert, aber sie haben nicht an die Sicherheit gedacht."

Nach dem Zieleinlauf beschwerten sich die Teams, da die Folgeetappe über ganz ähnliches Terrain führen sollte: Auf einer 20 Kilometer langen Runde wären jeweils wieder zwei Schotterstraßen zu bewältigen gewesen, eine davon direkt von einer breiten Straße bergab auf einen schmalen Weg übergehend. "Wir wären dort mit vielleicht 60 km/h angekommen und dann in einen Trichter reingefahren. Wären wir dort gefahren, wäre es lebensgefährlich geworden", befand der junge Belgier.

Widerwillig hätten die Organisatoren dann noch Änderungen vorgenommen, so dass die Etappe letztlich auf einem Mini-Rundkurs stattgefunden hätte. Doch dies reichte einigen Teams nicht aus. Sie traten unvermittelt die Heimreise an. Die Etappe wurde letztlich neutralisiert gefahren, nur zehn Fahrer seien über den Zielstrich gekommen, die anderen seien früher vom Rad gestiegen, berichtete Apers.

Die letzten beiden Tage führten erneut über zahlreiche Sand- und Schotterpassagen, was zu weiteren Stürzen und vielen Defekten führte. Das beste Ende dabei hatte der Niederländer Oscar Riesebeek (Alpecin - Fenix), der sich mit seinem Sieg auf der Schlussetappe auch die Gesamtwertung sicherte.

"Ich habe dem Veranstalter wegen der letzten beiden Tage gesagt, dass das zwei annehmbare Etappen waren. Der Rest müsste für nächstes Jahr wahrscheinlich geändert werden", erklärte Lars Wackernagel, Sportdirektor beim teilnehmenden P&S Metalltechnik auf der Facebook-Seite des Teams, in diplomatischem Ton. "Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die Rundfahrt letztlich doch noch Spaß gemacht. Aus Steinkratern wurden Sandstraßen, aber Sandstraßen sind fahrbar. Die letzten beiden Tage waren sportlich", stimmte John Mandrysch, der zum Abschluss Vierter wurde, seinem Chef zu.

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