Waliser mit rein französischem Programm zur Tour

Thomas zur offenen Kapitänsfrage: “Haben es schon oft so gemacht“

Foto zu dem Text "Thomas zur offenen Kapitänsfrage: “Haben es schon oft so gemacht“"
Seite an Seite kommen Egan Bernal (li.) und Geraint Thomas ins Ziel der 20. Tour-Etappe 2019, nach der der Kolumbianer als Tour-Sieger feststand. | Foto: Cor Vos

25.06.2020  |  (rsn) - Kapitän? Edelhelfer, und wenn ja, für wen? Freie Fahrt? In welcher Rolle Geraint Thomas die Tour de France vom 29. August bis 20. September tatsächlich bestreiten wird, das weiß momentan noch nicht einmal er selbst. Doch was der Waliser gegenüber dem BBC nun verraten hat, ist sein Rennprogramm vor der Frankreich-Rundfahrt: Thomas wird vom 7. bis 9. August die Tour de l'Ain und vom 12. bis 16. August das Criterium du Dauphiné bestreiten.

"Es ist diesmal nur fünf statt acht Tage lang und es ist etwas näher an der Tour dran", erklärte Thomas über das leicht verkürzte letzte Vorbereitungsrennen, bei dem er auch schon ein gutes Ergebnis erzielen möchte - wahrscheinlich, um bei der Teamleitung seinen Anspruch auf die Kapitänsrolle für die Tour anzumelden. "Die Tour ist noch immer das Hauptziel. Aber das Critérium du Dauphiné, das traditionell das Vorbereitungsrennen ist, ist auch eines."

Insgesamt spitzt sich Thomas' Programm ab Mitte August schnell zu. Nach der Tour de l'Ain (Kat. 2.1), die bleiben zwei Ruhetage, dann folgt das Critérium du Dauphiné, bevor Team Ineos einige weitere Bergetappen der Tour de France besichtigen wird und Thomas schließlich noch eine ruhige Woche in seiner Wahlheimat Monaco verbringt, bevor am 29. August wenige Kilometer entfernt in Nizza die Tour beginnt. "Plötzlich macht es Boom und wir sind wieder mittendrin im Geschehen. Ich freue mich wirklich sehr darauf", so Thomas.

Während des Lockdowns in Frankreich war er in Wales, so dass Thomas' Training kaum eingeschränkt wurde. Er konnte immer auf der Straße trainieren und sah sich auch sonst kaum eingeschränkt. "Der Lockdown ist ja eigentlich ähnlich zu dem, wie unser Leben sowieso aussieht, traurigerweise", erklärte er. "In der Trainingsphase trainieren wir auf der Straße, kehren nach Hause zurück, essen, ruhen uns aus und schlafen - und dann wieder von vorne."

2012 "war nicht das beste Beispiel, aber seitdem..."

Und was Thomas' Rolle im Team Ineos betrifft, so ist der Waliser entspannt. "Es ist dasselbe, wie immer: Ich versuche in der bestmöglichen Form anzureisen und wenn dann einer der Jungs besser ist als ich, dann ist es unser Job und wir helfen ihm - und genauso andersrum", sagte er. "Wir haben das jetzt viele Male bei der Tour so gemacht. Das erste Mal, und nicht das beste Beispiel, war mit Brad (Wiggins) und Froomey. Das hätte besser gemanaget werden können, wie wir alle wissen. Aber seitdem waren wir immer in der Lage zu tun, was nötig war und waren alle professionell. Ich bin zuversichtlich, dass das auch so weitergehen kann."

Im Jahr 2012 hatte Bradley Wiggins die Tour gewonnen, aber Chris Froome zeigt in den Bergen mehrmals, dass er eigentlich stärker gewesen wäre, weshalb es zu Streitereien kam. 2013, 2015, 2016 und 2017 gewann Froome die Tour als klarer Kapitän, auch wenn Richie Porte und Geraint Thomas als seine Edelhelfer teilweise auch fast ebenbürtig waren. 2018 ging Froome als Kapitän ins Rennen, ordnete sich aber unter, als sich im Rennverlauf Thomas als der Stärkste erwies, so dass der Waliser die Tour gewinnen konnte. 2019 startete Thomas als Titelverteidiger und Kapitän, doch im Verlauf der drei Wochen lief ihm Egan Bernal den Rang ab und gewann in Froomes Abwesenheit vor Thomas. 2020 werden nun Bernal, Thomas und Froome allesamt am Start stehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Nach Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

27.03.2024Van Aert und Stuyven nach Sturz bei Dwars door raus

(rsn) – Ein Sturz an der Spitze des Hauptfeldes hat für ein großes Favoritensterben bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) gesorgt. 67 Kilometer vor dem Ziel erwischte es auf breiter Straße bei trocke

27.03.2024Steimle vor Dwars door Vlaanderen: “Sonst wären Zweifel aufgekommen“

(rsn) – Ganz verarbeitet hatte Jannik Steimle die Enttäuschung seines letzten Rennens auch am Start von Dwars door Vlaanderen noch nicht. “Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden“, sagte der

27.03.2024Degenkolb: “Von Anfang bis Ende durchgeraced“

(rsn) – Vor dem Start von Dwars door Vlaanderen (1.UWT), dem letzten Härtetest vor der Flandern-Rundfahrt, hat RSN mit einigen Profis aus dem Feld gesprochen. Zu den Bedingungen, Taktiken, Favorite

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine