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19.06.2020 | (rsn) - Die Kehrtwende von Mitchelton-Scott-Eigentümer Gerry Ryan im Fall des Einstiegs der Manuela Fundación sorgt auf der Gegenseite für großen Ärger. Gegenüber cyclingnews äußerte Manuel Calvente, der Manager des U23-Teams der gemeinnützigen spanischen Stiftung, sein Unverständnis über das Vorgehen und die Entscheidung, von der Vereinbarung zurückzutreten.
"Sie (Mitchelton-Scott) haben das Kommuniqué herausgebracht, in dem die Übernahme angekündigt wurde. Und es ging auch auf ihrem Twitter-Account raus", sagte Calvente und betonte, dass eine entsprechende Abmachung bereits schriftlich fixiert gewesen sei - ohne allerdings konkreter zu werden: "Es wurde am 5. Juni unterschrieben und am 12. Juni veröffentlicht." Nach Calventes Angaben sei man von Mitchelton - Scott sogar darüber informiert worden, dass die Teambusse in der Werkstatt bereits für die Umrüstung bereit gewesen wären: "Wir haben sogar Fotos erhalten, die uns zeigen, wie alles lief.“
Doch dann habe man am Mittwoch “plötzlich ein ganz anderes Geräusch gehört. Das Team wäre immer noch in Ryans Besitz und würde Sponsoren suchen. Und das, während die beteiligten Parteien gerade einen Vertrag unterschrieben hatten“, berichtete Calvente weiter.
Auch der als Sportdirektor vorgesehene und an den Gesprächen beteiligte ehemalige Giro-Sieger Stefano Garzelli wurde kalt erwischt. Noch am Mittwoch teilte der Italiener der spanischen Sportzeitung Marca mit, dass alles in trockenen Tüchern sei. Nur 24 Stunden später veröffentlichte Mitchelton - Scott eine Pressemitteilung, in der Gründer und Eigentümer Ryan nicht nur den Deal für geplatzt erklärte, sondern auch ankündigte, ab August wieder Löhne und Gehälter in voller Höhe zu zahlen und sich sogar noch 2021 zu engagieren, um dann einen Nachfolgesponsor zu suchen.
Auch darauf konnte sich Calvente gegenüber cyclingnews keinen Reim machen. “Wenn sie das Geld für diesen Monat nicht hatten, um die Gehälter zu zahlen, wie können sie dann den nächsten zahlen?“, fragte der 43-jährige Ex-Profi unter Anspielung auf die finanziellen Probleme des Teams, die das Management im Zuge der Corona-Krise dazu zwangen, die Gehälter um angeblich 70 Prozent zu kürzen.
“Wir scheinen jetzt die Bösewichte zu sein, aber wir haben uns immer an die Regeln gehalten und nichts falsch gemacht. Es scheint nur so, als hätten wir über einen Deal ohne Vertrag gesprochen“, meinte Calvente und betonte, dass man mit allen Forderungen der Gegenpartei einverstanden gewesen wäre. “Und jetzt kommen sie mit so was.“
Zuvor hatte Ryan erklärt, dass sein Team-Manager Shayne Bannan den Deal mit Manuela Fundación noch gar nicht abgeschlossen habe, die Pressemitteilung zur Übernahme sei am vergangenen Freitag voreilig veröffentlicht worden.
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