Talente im Blick: Olav Kooij

Vom Eisschnellläufer zur Sprinterhoffnung

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Vom Eisschnellläufer zur Sprinterhoffnung"
Olav Kooij (Jumbo - Visma Development) | Foto: Cor Vos

30.03.2020  |  (rsn) - Wegen der Corona-Pandemie ist die Saison 2020 nach wenigen Wochen unterbrochen worden. Doch einige Talente ließen schon aufhorchen. radsport-news.com stellt sie vor. Talente im Blick: Olav Kooij

Im vergangenen Oktober ist Olav Kooij volljährig geworden. 2020 bestreitet er für das Development-Team von Jumbo – Visma seine erste Saison auf Kontinental-Niveau.

Vor allem angesichts seiner Jugend ist der Blick auf seine bisherigen Ergebnisse  beachtlich. Beim ersten Saisoneinsatz, dem Ster van Zwolle (1.2) musste sich der Niederländer nur seinem Landsmann David Dekker (SEG) geschlagen geben. In Kroatien bei der Trofeo Umag (1.2) und der Trofeo Porec (1.2) sprang jeweils der Sieg heraus.

"Wenn du als so junger Fahrer in deinem ersten Jahr bei den Männern drei Rennen fährst, und dein schlechtestes Resultat ist ein zweiter Platz, dann machst du dich nicht so schlecht“, befand Kooijs Sportlicher Leiter Robert Wagner gegenüber radsport-news.com. Besonders die beiden Siege in Kroatien  beeindruckten Wagner: "Umag ist mehr ein 'Rummelsprint', wo du dich positionieren musst und Sprinterbeine brauchst. Bei Porec geht es die letzten 1,3 Kilometer mit 3-5 Prozent bergauf“, stellte er die Vielseitigkeit seines Schützlings heraus.

Diese Entwicklung habe sich schon im Training angedeutet. "Wir wissen, dass er schnell ist. Aber im Trainingslager haben wir gesehen, dass er auch sehr gut berghoch fahren kann. Er ist also kein reiner Sprinter und wir sind gespannt wo die Reise hingeht“, so der Deutsche Meister von 2011.

Genau so spannend wie die mögliche zukünftige Entwicklung von Kooij ist ein Blick in dessen Vergangenheit. Denn der 18-Jährige war zuvor im Eisschnelllauf  erfolgreich und bestritt im vergangenen Winter sogar noch einen Wettkampf. "Er will aber ganz klar Straßenprofi werden und er hat auch nicht erst in diesem Jahr das Straßenrad entdeckt“, spielte Wagner auf die vergangenen Saison an, als Kooij in der Juniorenklasse bereits einen vollen Rennkalender absolvierte.

Dabei war er gleich sehr erfolgreich. Gerade bei der zum Nationencup zählenden Tour de DMZ in Korea überzeugte Kooij mit zwei Etappensiegen. Neben weiteren guten Resultaten sprang zudem Rang sieben bei der Straßen-EM in seiner niederländischen Heimat heraus. Bei den Junioren überzeugte Kooij vor allem in den Sprints, lieferte sich dort mit Caspar van Udem, der jetzt beim Sunweb Development Team fährt, auf nationaler Ebene heiße Duelle.

Seine Schnelligkeit stellte der Jumbo-Neuzugang übrigens im Januar auch im Wintertrainingslager unter Beweis, als die Teamleitungein gemeinsames Sprinttraining mit Topstar Dylan Groenewegen organisierte. "Gut, es ist Training, aber es gab ihm viel Moral. Einmal ist er sogar an Dylan vorbeigefahren“, berichtete Wagner.

Der Ex-Sprinterr hätte zu gerne gesehen, wie sich Kooij weiter entwickelt hätte. Doch die Corona-Pandemie unterbrach den Lauf jäh. "Ich wäre gespannt gewesen, wie Olav sich bei der Olympias Tour geschlagen hätte. Dazu wäre er noch ein Rennen auf Kopfsteinpflaster gefahren. Das wäre auch interessant gewesen, wie er sich dort geschlagen hätte“, so Wagner abschließend.

 

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