Neo-Profi Blog von Jonas Rutsch

Entschleunigung auf und neben dem Rad

Von Jonas Rutsch

Foto zu dem Text "Entschleunigung auf und neben dem Rad"
Jonas Rutsch (EF) beim Omloop Het Nieuwsblad | Foto: Cor Vos

23.03.2020  |  (rsn) – Eigentlich würde ich jetzt gerne von meinen bevorstehenden Starts bei den Klassikern berichten. Aber aufgrund der Corona-Pandemie und der Rennabsagen ist auch für mich gerade Wettkampfpause angesagt.

In der letzten Woche habe ich noch richtig große Umfänge trainiert, mit mindestens 160 Kilometern, bin nachmittags nicht vor 17 Uhr nach Hause gekommen. In dieser Woche lasse ich es nach Rücksprache mit meinem Trainer aber ruhiger angehen und mache eine Ruhewoche.

Ich selbst versuche dem Corona-Thema nicht zu viel Raum zu geben. Wichtig ist einfach, dass man sich an die Regeln hält, das mache ich auch. Aber in meinem Training bin ich aktuell nicht eingeschränkt. Da natürlich all die Reisen und Rennen wegfallen, ist das Leben jenseits des Trainings aber schon entschleunigt. Man hat auch mal Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleiben. Und da ich zuletzt umgezogen bin, kann ich zu Hause noch etwas heimwerkeln.

Lieber würde ich aber natürlich Rennen fahren. Mein letzter Einsatz war beim Opening-Weekend in Belgien mit dem Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne. Mit meiner Leistung dort bin ich wirklich sehr zufrieden. Gerade beim Omloop war ich richtig gut und fuhr zeitweise auch in der entscheidenden Spitzengruppe. Das brutale Wetter hat mir sicherlich in die Karten gespielt. Die Gruppe hat sich bei einer extremen Gegenwindsituation gebildet, in der wir höchstens 35 km/h gefahren sind, aber trotzdem ordentliche Wattzahlen aufs Pedal brachten.

Leider ist mir dann aber in der Spitzengruppe ein dummer Fehler mit meiner Regenjacke passiert. Die Bedingungen mit dem dann herrschenden Seitenwind waren echt nicht ohne und es hatten auch einige erfahrene Fahrer mit ihren Regenjacken zu kämpfen. Nur war das eben hinten im Feld und nicht vorne an der Spitze – und ging dann entsprechend etwas unter.

Mit meinem Sportlichen Leiter Andreas Klier und meinem Trainer habe ich nach dem Rennen noch über die Situation gesprochen. Wirklich sauer waren sie nicht. Und sie wussten ja auch, dass ich selbst am meisten enttäuscht war. Aber letztlich bin ich ein junger Fahrer, dem auch mal ein Fehler passiert. Wichtig ist, daraus zu lernen. Und das werde ich. Gerne hätte ich das natürlich zeitnah unter Beweis gestellt, aber jetzt heißt es erst einmal abwarten, wie es weitergeht.

Ärgerlich ist natürlich, dass ich mich für dieses Jahr gezielt auf die Klassiker vorbereitet habe und diese jetzt vorerst nicht stattfinden können. Trotzdem konnte ich in den bisherigen Rennen – sei es in Australien oder zuletzt in Belgien – schon etwas zeigen.

Bis bald

Euer Jonas

 

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