Nach überlegenem Sieg bei Mailand-Turin

Woods denkt noch nicht an Triumph bei Il Lombardia

Foto zu dem Text "Woods denkt noch nicht an Triumph bei Il Lombardia "
Michael Woods (EF Education First) feiert seinen Sieg beim 100. Maialdn-Turin. | Foto: Cor Vos

10.10.2019  |  (rsn) - Spätzünder Michael Woods (EF Education First), der  2016 im Alter von 29 seinen ersten Vertrag bei einem großen Profiteam unterschrieben hat, kommt auch erst in den letzten Rennen dieser Saison so richtig in Schwung. Nach einem verheißungsvollen Beginn in Australien mit soliden Auftritten bei der Tour Down Under (7.) und einem Etappensieg und Gesamtrang drei bei der Herald Sun Tour musste der Kanadier lange auf seinen vierten Sieg seiner Laufbahn warten.

Der gelang Woods drei Tage von seinem 33. Geburtstag bei der 100. Auflage von Mailand - Turin auf allerdings beeindruckende Art und Weise. Der WM-Dritte von Innsbruck 2018 entschied das norditalienische Traditionsrennen nach mehreren Attacken an der 4,9 Kilometer langen und 9,1 Prozent steilen Schlusssteigung hinauf zur Wallfahrtskirche Superga deutlich vor Alejandro Valverde (Movistar) und Adam Yates (Mitchelton - Scott) für sich und wurde Nachfolger des diesmal fehlenden Thibaut Pinot (Groupama - FDJ), der 2018 dem Sieg in Turin drei Tage später den Triumph von Il Lombardia folgen ließ. An einen solchen Coup wollte Woods aber noch nicht denken.

“Nach dem, was ich heute hier erreicht habe, werde ich als einer der Favoriten für Il Lombardia gelten, aber ich habe es in diesem Rennen noch nie die Top Ten geschafft. Mein erstes Ziel wird also das Podium sein, später in meiner Karriere werde ich versuchen, es zu gewinnen“, kündigte der Dreizehnte des Vorjahres an.

Zumindest bei Mailand-Turin, das nach rund 150 überwiegend flachen Kilometern mit der zweimaligen Überquerung des Superga-Anstiegs endete, war Woods allerdings der deutlich stärkste Fahrer. Zunächst attackierte er im Schlussanstieg mehrmals vergeblich, um dann mit einer Tempoverschärfung auf den letzten 500 Metern alle seine Konkurrenten, zuletzt den vergeblich kämpfenden Valverde, abzuschütteln.

“Ich habe mich angesichts der Wetterbedingungen und meines am Samstag anstehenden großen Ziels gefragt, ob ich wirklich alles geben sollte. Aber zugleich lag mir das Finale, weshalb es mir schwer gefallen wäre, mir die Chance auf den Sieg entgehen zu lassen. Dieser Anstieg kommt Fahrern entgegen, die attackieren und wirklich offensiv fahren. So konnte ich alle unter Druck setzen und versuchen sie zu entmutigen. Das hat gut geklappt, denke ich“, erklärte der EF-Kapitän im Siegerinterview.

Aber auch die geschlagenen Valverde und Yates konnten mit ihren Vorstellungen zufrieden sein. “Wir sind ganz glücklich über den zweiten Platz. Ich habe den Sieg knapp verpasst. Mir hat es ein bisschen an Selbstvertrauen gefehlt“, sagte der 39-jährige Spanier, der nach Rang fünf beim Giro dell‘ Emilia und Platz zwei beim GP Beghelli nun ein weiteres Mal Zweiter wurde. “Das bedeutet, dass ich für Il Lombardia am Samstag bereit bin“, so Valverde, der den Herbstklassiker noch nie in seiner langen Laufbahn gewinnen konnte.

Gleiches gilt für den 27-jährigen Adam Yates, der bei bisher vier Teilnahmen an der Lombardei-Rundfahrt sogar erst einmal in den besten 30 landete und der in Turin seine Zuversicht daraus bezog, das “Il Lombardia ein komplett anderes Rennen wird. Heute war es vor dem Finale fast vollständig flach. Am Samstag wird es vom Start weg wesentlich kräftezehrender“, sagte der Kletterspezialist, der zuletzt die Gesamtwertung des CRO Race in Kroatien gewann und der genau wie Woods und Valverde nicht am heute anstehenden Gran Piemonte teilnehmen, sondern sich für das letzte der fünf Radsport-Monumente schonen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.10.2019 “Der kleine Finger ist noch bewegungseingeschränkt“

(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) ist zurück im Renngeschehen. Bei den italienischen Herbstklassikern gab der Deutsche Meister sein Comeback nach einer durch den Sturz im Einzelzeitfah

13.10.2019Nibali gibt ehrlich zu: “Mir waren die Lichter ausgegangen“

(rsn) - Der Kampf um seinen dritten Sieg nach 2015 und 2017 bei der Il Lombardia endete für Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) am Fuße des Anstiegs von Civiglio. Der Italiener hätte es sich einfa

13.10.2019Toursieger Bernal auch in der Lombardei auf dem Podium

(rsn) – Kopfschütteln rief das Vorhaben von Team Ineos hervor, den erst 22-jährigen Egan Bernal beim Giro d’Italia auf Gesamtsieg fahren zu lassen, ihn als Edelhelfer bei der Tour de France einz

13.10.2019So oft wie Groenewegen jubelte keiner, Roglic Weltranglistenerster

(rsn) –  49 Saisonsiege standen gestern Vormittag in der Bilanz des Teams Jumbo - Visma. Und die Chancen, dass Nummer 50 folgen würde, standen ausgezeichnet. Primoz Roglic zählte bei Il Lombardia

13.10.2019Morabito absolviert zum Abschied die vollen 243 Kilometer

(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere ließ es sich Steve Morabito (Groupama - FDJ) nicht nehmen, nochmals die volle Distanz von 243 Kilometern zu absolvieren, auch wenn er im Finale von Il Lomba

13.10.2019Wieder durchkreuzt ein Solist Valverdes Pläne

(rsn) – Es will beim letzten Monument des Radsportjahres einfach nicht so recht klappen für Alejandro Valverde (Movistar). Der 39-jährige Spanier egalisierte nach 243 Kilometer von Bergamo nach Co

12.10.2019Als die Verfolger kamen, war Buchmann am Limit

(rsn) - Ein bisschen Pech war wohl auch dabei. Als Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) und Tim Wellens (Lotto Soudal) angriffen, bleiben die Favoriten noch aufmerksam und holten die beiden zurück.

12.10.2019Am Civiglio ließ Mollema die Favoriten stehen

(rsn) - Das Beste hob sich Bauke Mollema (Trek - Segafredo) für das große Finale der Saison 2019 auf. Als erster Niederländer seit Hennie Kuiper 1981 entschied der 32-Jährige nicht nur den Herbstk

12.10.2019Finale des 113. Il Lombardia im Video

(rsn) - Der Niederländer Bauke Mollema (Trek - Segafredo) hat die 113. Auflage der Lombardei-Rundfahrt gewonnen. Der 32-Jährige entschied den letzten großen Klassiker der Saison nach 243 Kilometern

12.10.2019Mollema triumphiert in Como, Buchmann wird Achter

(rsn) - Bauke Mollema (Trek - Segafredo) hat bei der 113. Auflage der Lombardei-Rundfahrt den größten Sieg seiner Karriere gefeiert. Der 32-jährige Niederländer setzte sich über 243 Kilometer von

12.10.2019Krönt Bernal eine herausragende Saison mit Lombardia-Triumph?

(rsn) - Nachdem überlegen herausgefahrenen Sieg beim Gran Piemonte am Donnerstag gehört Egan Bernal (Ineos) bei der heutigen 113. Auflage von Il Lombardia zu den Top-Favoriten. Bei seinem Debüt 2

12.10.2019Nibali nicht in der Lombardei-Form von 2017

(rsn) - Kein Zweifel: Il Lombardia gehört zu Vincenzo Nibalis Lieblingsrennen. Der 34-jährige Italiener gewann das letzte der fünf Monumente des Radsports 2015 und 2017 und musste sich in der verga

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine