Österreichs Sextett erwartet zähes Rennen

Bei der WM 261 Kilometer gegen die stärksten Stiere

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Bei der WM 261 Kilometer gegen die stärksten Stiere"
Österreichs starkes Team mit Lukas Pöstlberger | Foto: Cor Vos

29.09.2019  |  (rsn) - Wie im letzten Jahr in Innsbruck ist Österreich im Straßenrennen der Herren bei den Weltmeisterschaften auch in Yorkshire mit sechs Athleten vertreten. Mit starken Leistungen über das ganze Jahr holten die rot-weiß-roten Fahrer ihre Startplätze. Mit Lukas Pöstlberger, Patrick Konrad, Felix Großschartner (alle Bora – hansgrohe) sowie Marco Haller (Katusha – Alpecin), Michael Gogl (Trek – Segafredo) und Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida) setzt Bundestrainer Jure Pavlic auf sechs WorldTour-Fahrer.

Ein bisschen Bammel hatten die Österreicher vor allem vor dem langen Kurs, der aber nun aufgrund von Regenfällen um 47 Kilometer verkürzt wurde. Dafür wird die Schlussschleife neun statt sieben Mal gefahren, was insgesamt 261 Kilometer bedeuten, aber nicht mehr knapp 300, wie das Team beim Besichtigen des Kurses feststellte.

Für Gogl, Pöstlberger, Großschartner und Pernsteiner wäre es erstmals eine so lange Distanz gewesen. Konrad und Haller konnten schon auf so lange Teilnahmen zurückblicken. "Ich habe Mailand-Sanremo sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich schon mehrmals gefahren und die sind ähnlich lang. Ich erwarte ein offenes Rennen. Wind und Wetter werden eine Rolle spielen und nachdem es so lange ist, weiß ich nicht, ob nicht schon vor den Schlussrunden etwas passieren wird", blickte Konrad voraus. Der Gesamtdritte der Tour de Suisse zeigte in den letzten Jahren schon starke Leistungen in den Ardennenklassikern. Der schwere Kurs kommt aber nicht nur dem Bora-Profi entgegen.

"Wir sind zu sechst, da können wir sicher etwas machen, aber es kommt natürlich auch darauf an, wie sich das Rennen entwickelt", analysierte der 27-jährige Niederösterreicher. Für seinen Landsmann Pernsteiner ist es der erste WM-Start. Aufgrund guter Leistungen bei der Spanien-Rundfahrt rückte er in den Kader für Yorkshire auf. "Ich kenne den Kurs noch nicht, es wird ein hartes Rennen werden mit Regen, Wind und schlechten Straßen. Es gibt sicher was, das mir besser entgegenkommt, aber die Distanz macht es speziell. Es ist sicher einiges möglich und wir haben gute Optionen, aber es kommt auch auf den Rennverlauf an", gab sich auch der Mann aus der Buckeligen Welt optimistisch.

"Die Anfahrt zum Rundkurs ist schon richtig schwer, ziemlich technisch und es wird windig. Da kann es schon spannend werden", wusste Großschartner, der im April die Türkei-Rundfahrt für sich entschied. Auch zuletzt bei der Vuelta a Espana kam er immer besser in Fahrt: "Ein so langes Rennen bin ich noch nie gefahren, da habe ich schon sehr großen Respekt davor. Das geht aber jeden so. Es wird eine ziemlich zache Partie morgen."

Wie schon in den vergangenen Straßenrennen der Frauen, der Junioren sowie der U23-Klasse wird der Schlüssel für ein gutes Ergebnis vor allem in einem problemfreien Rennen liegen. Defekte und Stürze müssen vermieden werden und für die Finalrunden muss Kraft konserviert werden. "Es gibt so viele Favoriten und große Nationen, da müssen wir uns nicht wichtigmachen vorne. Die Devise wird sein, schlau zu fahren und so viel Kraft zu sparen wie es nur geht. Am Ende müssen wir schauen wer noch dabei ist und wie wir uns fühlen. Dann kann man besprechen, wie wir unsere Karten ausspielen", blickte Großschartner voraus.

"Am Ende wird der stärkste unter den Stieren übrig bleiben", scherzte Gogl. Der Oberösterreicher kennt den Kurs wie seine Teamkollegen. Gedanken zu taktischen Prognosen machte er sich nicht: "Wir kennen den Kurs, die Länge ist gewaltig. Ich liebe solch lange Sachen und genau diese Rennen sind das Herrliche am Radsport."

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.10.2019Eekhoff klagt vor CAS gegen aberkannten WM-Sieg

(rsn) - Es war die bitterste Stunde seiner noch jungen Karriere. Wenige Minuten nach dem Triumph im WM-Straßenrennen der U23 wurde Nils Eekhoff wegen unerlaubten Windschattenfahrens hinter einem Begl

08.10.2019Die Form reicht nicht mehr: Alaphilippe beendet Saison

(rsn) - Bei den kanadischen Eintagesrennen in Quebec (7.) und Montreal (13.) zeigte sich Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) noch in vielversprechender Verfassung, auch wenn es zu keinem Sieg

08.10.2019Pedersen: “Ich will mein Jahr als Weltmeister genießen“

(rsn) - Nach seinem sensationellen Triumph im WM-Straßenrennen von Harrogate, in dem er als erster Däne der Radsportgeschichte das Regenbogentrikot eroberte, wird Mads Pedersen (Trek - Segafredo) di

03.10.2019Degenkolb versteigert sein WM-Trikot für Les Amis de Paris-Roubaix

(rsn) - Nach seiner Spendensammelaktion für das Nachwuchsrennen von Paris-Roubaix im Februar hat sich John Degenkolb nun etwas neues ausgedacht, um seiner Rolle als Botschafter der ´Amis de Paris-Ro

01.10.2019Trentin: “Ich bin stolz auf mich und mein Team“

(rsn) - Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends eilten die Italiener bei Straßenweltmeisterschaften von Erfolg zu Erfolg. Vier Goldmedaillen sammelten damals die Fahrer in den azurblauen Trikots, daz

01.10.2019Podcast: Rückblick auf die Straßen-WM

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportradio.de blickt Malte Asmus gemeinsam mit Eric Gutglück und Marc Winninghoff auf die 86. UCI-Straßenweltmeisterschaften zurück, die

01.10.2019Sagan verspielt Chance auf 4. WM-Gold mit taktischem Fehler

(rsn) - Auf den letzten fünf Kilometern gab Peter Sagan nochmal Vollgas. Der dreifache Weltmeister wollte nicht aus Yorkshire abreisen, ohne wenigstens nochmal alles aus seinem Körper herausgeholt u

30.09.2019Nur Gilbert hatte starke Beine - doch der stürzte

(rsn) - Ein achter Platz von Greg Van Avermaet war es letztlich, der für das hochgehandelte belgische Team am Ende des WM-Straßenrennens von Yorkshire zu Buche stand. 70 Sekunden hinter Goldmedaill

30.09.2019Valverde: “Ich war komplett erfroren“

(rsn) – Schon beim Blick auf den Wetterbericht, allerspätestens am Morgen beim Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen dürfte Alejandro Valverde klar geworden sein, dass es nichts mit einer Verte

30.09.2019Politt mit dem richtigen Riecher, aber von Trentin überrascht

(rsn) - Zu den heißesten Anwärtern auf die Medaillen hatten die deutschen Starter im WM-Straßenrennen von Harrogate von vorne herein nicht gezählt. Am ehesten hätte wohl Maximilian Schachmann fü

29.09.2019Großschartner: “Am Ende ist es nicht so aufgegangen für uns“

(rsn) - Lange Zeit sah es gut aus für das österreichische Nationalteam im Rennen der Eliteherren in Yorkshire. Denn mit Lukas Pöstlberger, Felix Großschartner, Patrick Konrad, Hermann Pernsteiner

29.09.2019“Mathieu van der Poel ist auch nur ein Mensch“

(rsn) - Bis zwölf Kilometer vor dem Ziel schien klar: Favorit Mathieu van der Poel wird sich in Harrogate zum Straßen-Weltmeister küren. Bis dahin lag der niederländische Überflieger mit vier wei

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)