Belgien-Rundfahrt: 19-Jähriger einer der Favoriten

Holt Evenepoel in der Heimat seinen ersten großen Profisieg?

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Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) startet morgen bei der Belgien-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

11.06.2019  |  (rsn) - Nachdem Tony Martin (Jumbo - Visma) von 2012 bis 2014 drei Mal in Folge die Belgien-Rundfahrt (2.HC/ 12. bis 16. Juni) gewann, schlugen in den vergangenen vier Jahre mit Greg Van Avermaet (2015), Dries Devenyns (2016) und Jens Keukeleire (2017 und 2018) drei heimische Fahrer zu.

In diesem Jahr könnte der Gesamtsieg abermals an einen Belgier gehen, und zwar an Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Sep), der sich anschickt, seine erste größere Rundfahrt bei den Profis zu gewinnen.

"Wir wollen eine gute Platzierung in der Gesamtwertung. Dafür haben wir unsere Giro-Jungs, aber auch Remco, der in den letzten Rennen starke Leistungen gebracht hat. Mit ihnen wollen wir ein schönes Ergebnis erzielen", sagte der Sportliche Leiter Klaas Lodewyck, der neben Evenepoel auch noch den Italiener Eros Capeechi erwähnte - wohl, um so den Druck von seinem Jungstar zu nehmen. Die erste Klassementwahl dürfte aber Evenepoel sein - gerade nach seiner beeindruckenden Vorstellung am vergangenen Wochenende, als er mit seinem Team die Hammer Series Limburg gewann und dort praktisch im Alleingang für den Sieg im Hammer Climb sorgte.

Das Profil dürfte dem erst 19-jährigen Alleskönner bestens liegen. Nachdem zum Auftakt 184 flache Kilometer zwischen Sint Niklaas und Knokke-Heist anstehen, an deren Ende sein Teamkollege Fabio Jakobsen gegen Jasper Philipsen (Nationalteam Belgien), Timothy Dupont (Wanty - Gobert), Bryan Coquard (Vital Concept), Davide Cimolai (Israel Cycling Academy), Niccolo Bonifazio (Total Direct Energie), Matteo Moschetti (Trek - Segafredo) und Christophe Laporte (Cofidis) um den Sieg kämpfen wird, geht es am Tag darauf bei der Fahrt durch die flämischen Ardennen schon zur Sache.

Auf den 181 Kilometern nach Zottegem stehen mit dem Leberg, dem Tenbosse, der Muur van Geraardsbergen, dem Eikenmolen, dem Valkenberg und dem Berendries gleich mehrere Anstiege der Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Dabei könnte es zu einem ersten Kräftemessen zwischen Evenepoel und Fahrern wie um Tim Wellens (Lotto Soudal), Mads Pedersen (Trek - Segafredo), Ex-Sieger Lars Boom (Roompot - Charles), Amaury Capiot (Sport Vlaanderen), Niki Terpstra (Total Direct Energie) und Cross-Spezialist Quinten Hermans (Telenet Fidea) kommen.

Wieder Spannung beim "Goldenen Kilometer"

Auch das nur neun Kilometer lange Einzelzeitfahren am Freitag, das rund um Grimbergen ausgetragen wird, dürfte Evenepoel liegen. Bei der Vuelta a San Juan Anfang des Jahres konnte der Belgier auf einem nur etwas längeren Kurs mit Rang drei überzeugen. Ob es gegen Stundenweltrekordler Victor Campenaerts (Lotto - Soudal) oder den Österreicher Matthias Brändle (Israel Cycling Academy) zum Tagessiegreicht, bleibt zwar abzuwarten. Gegenüber den anderen Klassementfahrern dürfte er aber wohl Zeit gut machen.

Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird wohl am Samstag fallen. Auf der 4. Etappe geht es auf 151 Kilometern rund um Seraing durch die Ardennen, wo neun Anstiege, darunte so bekannte wie La Redoute und Roche aux Faucons, auf dem Programm stehen. Hier geht es für Evenepoel darum, sich nicht von Wellens & Co. abhängen zu lassen. Am Schlusstag wird es auf den flachen 159 Kilometern zwischen Tongeren und Beiringen für die Klassementfahrer kaum noch eine Gelegenheit geben, nochmals Zeit gut zu machen. Dieser Tag wird den Sprintern vorbehalten bleiben.

Sollte es im Gesamtklassement wieder knapp her gehen, so dürfte der Goldene Kilometer, der im Finale auf jeder der Etappe ausgefahren wird, aufgrund der bis zu neun zu gewinnenden Bonussekunden eine wichtige Rolle spielen.

Die Etappen:
Mittwoch, 12. Juni, 1. Etappe: Sint-Niklaas - Knokke-Heist, 184km
Donnerstag, 13. Juni, 2. Etappe: Knokke-Heist - Zottegem, 181km
Freitag, 14. Juni, 3. Etappe: Grimbergen, 9,2km (EZF)
Samstag, 15. Juni, 4. Etappe: Seraing - Seraing, 151km
Sonntag, 16. Juni, 5. Etappe: Tongeren - Beringen, 158km

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