Tagebuch von der Tour of Japan

Die Organisation dieses Rennens ist hervorragend!

Von Joann Leinau

Foto zu dem Text "Die Organisation dieses Rennens ist hervorragend!"
Das Team Sauerland am Etappenstart in Japan. | Foto: Team Sauerland

22.05.2019  |  (rsn) - Konichiwa aus Iida,

Heute stand der vom Streckenprofil her vorerst einfachste Tag an. Die 4. Etappe führte uns auf einem siebenmal zu fahrenden Rundkurs um die Stadt Mino und war mit sehr moderaten 1.200 Höhenmetern, verteilt auf 139 Streckenkilometer, versehen. Im Hinblick auf die kommenden Tage lautete daher der Plan, so kräftesparend wie möglich ins Ziel zu kommen.

Die Gruppe des Tages löste sich dann auch relativ schnell am einzigen Anstieg des Kurses und wenig später übernahm die Mannschaft des Gesamtführenden die Nachführarbeit. Der weitere Verlauf gestaltete sich dann so, wie wir es uns gewünscht hatten: Im Hauptfeld wurde ein angenehm gleichmäßiges Tempo angeschlagen bei dem es sich entspannt mitrollen ließ.

Pünktlich in der letzten Runde wurden die drei Ausreißer dann gestellt und es kam zum erwarteten Sprintfinale. Da half es auch nichts, dass über den Anstieg knapp fünf Kilometer vor Ziel dann doch etwas zügiger gefahren wurde.

In einem chaotischen Sprint mit zahlreichen fast- und einem handfesten Sturz wurde Per als 13. heute Bester vom Team. Wir hatten uns durch die schnelle und breite Abfahrt leider aus den Augen verloren, was für das Finale mit Sicherheit nicht optimal war. Auf der anderen Seite haben alle heil das Ziel erreicht und Adam liegt somit weiterhin auf dem 3. Platz der Gesamtwertung, in der sich heute nichts geändert hat.

Da es sonst nicht viel zu erzählen gibt, kann ich passend zur Halbzeit schon ein erstes Zwischenfazit ziehen: Die Organisation des Rennens ist hervorragend und man merkt die japanische Mentalität. Dies macht sich bereits darin bemerkbar, dass hier jeder Tag durchgeplant ist. So findet man bereits am Nachmittag den Aushang für den nächsten Tag in der Lobby des Hotels vor, mit allen wichtigen Zeiten, Terminen und sonstigen Infos wie zum Beispiel Wetterbericht. Das Beste dabei ist, dass der Ablauf dann auch genauso eingehalten wird.

Die Transfers sind trotz der Länge noch sehr angenehm, da Koffer und Rad vom Veranstalter zum nächsten Hotel transportiert werden und bereits vor unserer eigenen Ankunft geliefert werden. Auch die Hotels in denen wir untergebracht werden sind immer ausgezeichnet, sowohl die Zimmer als auch das Essen.

Was ich ebenfalls noch erwähnen muss: Die Begeisterung für den Radsport und vor allem für dieses Event ist gewaltig. Der Zuspruch ist enorm und bereits vom Start an stehen zahlreiche Fans an der Strecke. Heute zum Beispiel mussten beziehungsweise durften alle Fahrer nach dem Ziel durch ein mehrere Hundert Meter langes Spalier von jubelnden Zuschauern fahren, um zu den Bussen zu gelangen – ist man dann doch nicht so gewohnt als deutscher Radfahrer.

Sportlich lief es bisher auch zusammen. Drei Top Ten-Platzierungen, darunter ein zweiter Platz von Adam und der aktuell dritte Platz in der Gesamtwertung. Per fährt als einer der Jüngsten bisher ebenfalls ein starkes Rennen und kann neben seinem siebten Platz und dem 13. Platz heute auch auf einen Tag in der Spitzengruppe zurückblicken.

Ich für meinen Teil bin mit meiner eigenen Vorstellung noch nicht ganz glücklich, aber nach dem Aussetzer auf der 2. Etappe läuft es bei mir von Tag zu Tag besser. Wir blicken also zuversichtlich auf die zweite Hälfte, in der das Rennen dann jetzt richtig losgeht.

Soweit aus Japan. Ich wünsch euch dann noch einen angenehmen Tag während unserer sich langsam dem Ende neigt!

Sayonara und liebe Grüße,
Joann

PS: Das unübersichtliche Finale und den Umstand, dass wir leider nicht mehr alle zusammengefunden haben, konnte ich für mich ausnutzen, um im internen Duell mit meinem lieben Bruder auf 3:1 zu erhöhen.

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