Cross-Weltcup: Van der Poel erneut souverän

Meisen mit gleichmäßiger Fahrt auf Platz 7 in Namur

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Meisen mit gleichmäßiger Fahrt auf Platz 7 in Namur"
Marcel Meisen (Corendon-Circus) | Foto: Cor Vos

23.12.2018  |  (rsn) - Beim sechsten Weltcup-Lauf der Cross-Saison hat Marcel Meisen (Corendon-Circus) in Namur ein Top-Ergebnis eigefahren. Der Deutsche Meister wurde nach neun Runden im tiefen Matsch an der berühmten Zitadelle Siebter und wiederholte damit sein Vorjahresergebnis. Der Sieg ging an seinen Teamkollegen, Cross-Ãœberflieger Mathieu van der Poel. 

Der Niederländer setzte sich auch am Tag vor Heiligabend souverän durch, feierte seinen bereits 17. Saisonerfolg und gewann mit 1:04 Minuten Vorsprung vor Weltmeister Wout Van Aert (Cibel-Cebon). Toon Aerts (Telenet-Fidea / + 1:50) hatte als Dritter bereits knapp zwei Minuten Rückstand, verteidigte aber seine Gesamtführung im Weltcup.

"Das ist einer der schwersten Kurse des Jahres. Aber jetzt wo wir ein paar Mal da waren, wird es etwas leichter", sagte van der Poel nach einer nahezu fehlerfreien Fahrt bei schweren Bedingungen. Es war bereits sein dritter Sieg in Namur nach 2015 und 2016. Im vergangenen Jahr hatte er sich hinter Van Aert und Aerts mit Rang drei zufriedengeben müssen.

In der Weltcup-Gesamtführung rückte van der Poel durch seinen Sieg vom siebten auf den dritten Rang vor. Er hat nun 320 Punkte auf dem Konto, Van Aert als Zweiter 398 und Aerts, der die beiden ersten Weltcuprennen in den USA gewonnen hatte, als van der Poel nicht am Start stand, führt mit 415 Zählern. Aerts wurde in dieser Saison bei jedem Weltcuplauf mindestens Vierter. Sollte er das beibehalten, könnte ihn van der Poel nicht mehr einholen.

So lief das Rennen:

Gleich nach dem Start in Namur drückten Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) und Aerts aufs Tempo, mit van der Poel an dritter Position in Lauerstellung. Van Aert war nach dem Start aus dem Pedal gerutscht und bog außerhalb der Top 20 in die erste Kurve ein. Vor ihm lag daher zunächst eine schwere Aufholjagd durchs halbe Feld. Am Ende der ersten Runde lag der Weltmeister daher 18 Sekunden hinter Aerts, van der Poel und Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal), die sich inzwischen zu dritt vom Rest abgesetzt hatten.

Im zweiten von insgesamt neun Umläufen übernahm dann van der Poel in der berüchtigten Gras-Schrägfahrt die Führung von Aerts und setzte sich anschließend sofort ab. Am Rundenende hatte er acht Sekunden Vorsprung auf den Weltcup-Spitzenreiter sowie 17 auf Vanthourenhout und 22 auf den nun bereits auf Rang vier vorgefahrenen Van Aert.

Nachdem Aerts eine Runde später in der Schrägfahrt stürzte, schlossen Vanthourenhout und Van Aert zu ihm auf, so dass der Weltmeister in Runde vier bereits Zweiter war. Doch so sehr Van Aert auch Boden auf die Konkurrenz gutmachte, gegen van der Poel verlor er weiter an Zeit: 33 Sekunden Rückstand standen nach vier, 38 Sekunden nach fünf, 43 nach sechs und 55 Sekunden nach sieben Runden auf der Uhr. Zu diesem Zeitpunkt lag Aerts sogar bereits 1:49 Minuten zurück.

Meisen holt Position für Position auf

In der zweiten Rennhälfte drosselte van der Poel sein Tempo. Nachdem er zuvor im Schnitt 6:40 Minuten für eine Runde gebraucht hatte, ging seine Rundenzeit in Runde sechs auf 6:49 Minuten hoch, in Runde sieben auf 6:50 Minuten und in Runde acht auf 6:56 Minuten. Die Schlussrunde fuhr er in 7:14 Minuten sogar nochmal deutlich langsamer. Und trotzdem kam niemand mehr näher.

Meisen beeindruckte einmal mehr als bester Fahrer, der weder aus Belgien noch aus der Niederlande stammt. Er zeigte eine sehr konstante Leistung, ließ sich zu Rennbeginn nicht zu einem zu hohen Tempo verleiten und nahm es hin, nach zwei Runden auf Rang 21 zu liegen. Von da an arbeitete er sich zügig in Richtung Top 10 - mit Rundenzeiten zwischen 7:09 Minuten und 7:16 Minuten - um am Ende starker Siebter zu werden.

Ergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) 1:03:37 Stunden
2. Wout Van Aert (Cibel-Cebon) + 1:04 Minuten
3. Toon Aerts (Telenet-Fidea) + 1:50
4. Joris Nieuwenhuis (Sunweb) + 2:02
5. Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal) + 2:21
6. Corne van Kessel (Telenet-Fidea) + 3:23
7. Marcel Meisen (Corendon-Circus) + 3:30
8. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) + 3:38
9. Gianni Vermeersch (Steylaerts-777) + 3:51
10. Lars van der Haar (Telenet-Fidea) + 3:50

Weltcup-Gesamtstand nach 6 von 9 Läufen:
1. Toon Aerts (Telenet-Fidea) 415 Punkte
2. Wout Van Aert (Cibel-Cebon) 398
3. Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) 320
4. Quinten Hermans (Telenet-Fidea) 302
5. Corne van Kessel (Telenet-Fidea) 297
6. Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal) 296
7. Lars van der Haar (Telenet-Fidea) 284
8. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) 282
9. Dann Soete (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) 274
10. Kevin Pauwels (Marlux-Bingoal) 253

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

20.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

20.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

20.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

19.04.2024Lopez wehrt alle Angriffe ab und gewinnt Tour of the Alps

(rsn) – Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) ist am Schlusstag der 47. Tour of the Alps (2.Pro) nicht mehr in Schwierigkeiten gekommen. Im Gegenteil: Der Spanier brachte seinerseits auf dem schweren fü

19.04.2024Die Strecken von Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten 'La Doyenne' dagegen erst zum achten Mal. Die Strecken haben sich im Vergle

19.04.2024Im Chaos-Finale fahren Malmberg, Röber und Paluta in die Top 10

(rsn) - Auch im chaotischen Finale der 2. Etappe von Belgrade Banjaluka (2.2) waren die drei deutschen Kontinental-Teams vorne mit dabei. Während der Däne Matias Malmberg (Maloja Pushbikers) und Do

19.04.2024Kehrt der Intergiro bei der Italien-Rundfahrt zurück?

(rsn) - Auf einigen der von der RCS veröffentlichen Profilen der Italien-Rundfahrt taucht der Intergiro zum ersten Mal seit 2005 wieder auf. Der Intergiro ist eine Sonderwertung, bei dem die Zeit all

19.04.2024Skjelmose erklärt seine Unterkühlung beim Flèche Wallonne

(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse

19.04.2024Querfeldeinstar Kuypers steigt auf und gibt Debüt in Lüttich

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)