Sturz kostete Yates den möglichen Etappensieg

White: “Alaphilippe ist einer der besten Abfahrer der Welt“

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "White: “Alaphilippe ist einer der besten Abfahrer der Welt“"
Adam Yates (Mitchelton-Scott) stürzte im Finale der 16. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

24.07.2018  |  (rsn) – Wer in den Bergen einen Etappensieg erzielen möchte, der muss nicht nur gut klettern können, sondern auch ein passabler Abfahrer sein. Doch Adam Yates (Mitchelton-Scott) konnte auf der 16. Etappe der Tour de France über 218 Kilometer von Carcassonne nach Bagneres-de-Luchon dieses Soll nur zur Hälfte erfüllen.

Zwar erwies sich der Brite am Col du Portillon als der stärkste Kletterer unter den Ausreißern und überquerte den Gipfel des letzten Anstiegs mit 22 Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Doch bereits nach nicht einmal der Hälfte der zehn Kilometer langen Abfahrt in Richtung Ziel hatte sich der Abstand halbiert – zu gut fährt der Franzose bergab.

Yates stand also unter Druck und musste Risiko gehen – bis ihm sechs Kilometer vor dem Ziel in einer Linkskurve das Vorderrad wegrutschte und er zu Boden ging. Zwar konnte der Tour-Vierte von 2016 das Rennen schnell fortsetzen, doch Alaphilippe zog am Briten vorbei und ließ ihn regelrecht stehen. Verunsichert und ohne Vertrauen in seine Radbeherrschung verlor Yates seinen Rhythmus und wurde schließlich von den Verfolgern Gorka Izagirre, Domenico Pozzovivo (beide Bahrain-Merida) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo) eingeholt. Statt zum Sieg langte es für den 25-Jährigen im Sprint der Verfolger nur zum dritten Etappenrang.

"Ich hatte noch nie Schwierigkeiten mit technischen Abfahrten. In der Kurve war etwas Feuchtigkeit auf der Straße und deshalb bin ich gestürzt. Wenn man so nah an einem Etappensieg bei der Tour dran ist, ist das ziemlich enttäuschend, vor allem für das Team“, beschrieb Yates den Moment, der ihm den möglichen Sieg kostete.

Denn auch ohne den Sturz lässt sich nicht beurteilen, ob ihm der Etappenerfolg geglückt wäre. Mit seinen rasanten Abfahrkünsten hatte sich Alaphilippe bereits an den Spitzenreiter herangearbeitet und hätte diesen wohl auch ohne den Sturz eingeholt. Ähnlich sah es auch Yates‘ Sportlicher Leiter Matthew White: "Ich war im Auto hinter Alaphilippe und er ist ein unglaubliches Risiko gegangen. Er ist einer der besten Abfahrer der Welt.” Und in einem Zweiersprint hätte der endschnelle Träger des Bergtrikots wohl ebenfalls die Nase vorn behalten.

Größere Verletzungen trug Yates bei seinem Sturz nicht davon. Und wenn er den moralischen Tiefschlag wegsteckt, dann bietet sich dem Rundfahrtspezialisten auf der 19. Etappe erneut die Chance auf einen erfolgreichen Ausreißversuch – solange Yates auf der letzten Abfahrt vom Col d’Aubisque keine Abfahrer vom Format eines Julian Alaphilippe im Nacken sitzen.

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