Nicht nur in Frankreich ist ein Kiwi im Bergtrikot

Gate: “Österreich fühlt sich ein wenig nach Heimat an“

Von Peter Maurer aus Kitzbühel

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Aaron Gate (Aqua Blue Sport) | Foto: Reinhard Eisenbauer

10.07.2018  |  (rsn) – Wie bei der Tour de France ist auch bei der 70. Österreich Rundfahrt ein Neuseeländer Träger des Bergtrikots. Aaron Gate von Aqua Blue Sport lieferte sich über die ersten drei Etappen ein beeindruckendes Duell mit dem Italiener Davide Orrico von Vorarlberg-Santic. Das Duo verbrachte jeden Tag in der Spitzengruppe und auch auf der 4. Etappe ist wohl nichts anderes geplant auf der Jagd nach dem rot-weiß-karierten Trikot.

"Das Kitzbüheler Horn wäre ein wenig zu viel für meine Beine gewesen. Ich wollte eigentlich Energien sparen, aber durch die Attacke von Davide Orrico musste ich meine Punkte verteidigen", erzählte der 27-Jährige gegenüber radsport-news.at. Seit zwei Jahren fährt er für den irischen Zweitdivisionär, nachdem er schon zuvor vier Jahre auf der Grünen Insel beim Team von An Post verbrachte.

"Ich komme ursprünglich von der Bahn. Auf der Straße bin ich kein wirklicher Bergfahrer, sondern eigentlich ein Allrounder. Aber wenn ich zur richtigen Zeit vorne bin, dann kann ich meine Punkte sammeln und das Trikot vielleicht noch ein paar Tage behalten", sagte Gate weiter. 2016 verpasste er bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nur knapp eine Medaille in der Mannschaftsverfolgung. Im Omnium wurde er ein Jahr später Vizeweltmeister.

Sein Team musste schon vor dem Tourauftakt einen herben Rückschlag in Kauf nehmen. Titelverteidiger Stefan Denifl musste nach einem schlimmen Trainingsunfall auf den Start verzichten. Dabei führte die 2. Etappe ausgerechnet in seinen Heimatort Fulpmes: "Bei der Teamsitzung haben wir das speziell besprochen. In Stefans Tal wollten wir uns gut präsentieren. Es war schön, dass Michel Kreder Zweiter wurde. Es ist halt wirklich schade, dass Stefan nicht mit uns fahren kann", sagte Gate.

Der Kiwi bekam auf den ersten Etappen sogar heimatliche Gefühle: "Eigentlich erinnert mich die Landschaft hier stark an Neuseeland. Österreich ist ein sehr grünes Land. Nachdem ich meine Zelte in Girona aufgeschlagen habe fühlt sich das ein wenig nach Heimat an." Und im Herbst möchte er nochmals in die Alpenrepublik zurückkehren. "Ich hoffe auf eine starke zweite Saisonhälfte und es wäre schön, im Oktober wieder nach Österreich zurückzukehren. Mit George Bennett haben wir einen richtig starken Mann für den schweren WM-Kurs, der Unterstützung benötigt für ein gutes Ergebnis", erklärte Gate, der übrigens bislang nur als Tourist die Hauptstadt von Österreich kennengelernt hat.

"Als ich noch um einiges jünger war habe ich mit meinen Eltern in Österreich Urlaub gemacht. Wir hatten einen Kurztrip nach Wien bei der Besichtigung mehrerer europäischer Städte. Aber auch wenn es viel Leid am Rad ist, so kommen wir doch durch wunderbare Landschaften. Von dem her gefällt mir die Rundfahrt schon einmal sehr gut", bemerkte der 27-Jährige, der auch die Lieblingssportart der Österreicher gerne mag.

"Ich habe mir eigentlich immer schon vorgenommen, in Österreich Skifahren zu gehen. Allerdings bin ich schon lange nicht mehr gefahren, denn wenn ich nach der Saison nach Neuseeland zurückkehre, ist ja dort Sommer. Ich will mich darüber ja nicht beschweren, aber als Kind war ich im Winter schon gerne Skifahren", erinnerte er sich. Allerdings ist der Skisport nur schwer in die Karriere eines Radprofis zu integrieren: "Nach der Saison muss man ein wenig vorsichtig sein. Meine Fähigkeiten auf den Skiern haben sich wohl nicht verbessert und ein Beinbruch wäre dann alles andere als ideal".

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