Tour de Suisse: Däne siegt auf dem Flugplatz von Gstaad

Juul Jensen fliegt im strömenden Regen zu seinem größten Erfolg

Foto zu dem Text "Juul Jensen fliegt im strömenden Regen zu seinem größten Erfolg "
Christopher Juul-Jensen (Mitchelton – Scott) schreit seine Freude über seinen Sieg auf der 4. Etappe der Tour de Suisse heraus. | Foto: Cor Vos

12.06.2018  |  (rsn) - Im strömenden Regen hatte sich Christopher Juul-Jensen (Mitchelton – Scott) auf dem Flugplatz von Gstaad zum größten Erfolg seiner bisherigen Karriere gekämpft. Der 28-jährige, in Irland geborene, Däne gewann am Nachmittag die vierte Etappe der Tour de Suisse. Kurz nach dem Start in Gansingen löste er sich auf dem mit 189 Kilometern längsten Abschnitt gemeinsam mit fünf weiteren Fahrern vom Feld.

Bis zum Ziel am Flugfeld in Gstaad rettete Juul Jensen acht Sekunden auf die Verfolger. Den noch im Feld verbliebenen Sprintern blieb damit nur noch der Kampf um Rang zwei. Diesen entschied der Australier Michael Matthews (Sunweb) vor dem Belgier Yves Lampaerts (Quick-Step Floors) und Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) für sich.

"Das waren hier lange drei Kilometer auf dem Flugfeld, aber es war ein fantastisches Gefühl, besonders deshalb, da wir ja in unserem Team Michael Albasini haben, den König der Schweiz. Ich bin total glücklich über dieses Resultat“, sagte Juul Jensen, der seinen Coup im Ziel ausgelassen mit seinen Teamkollegen feierte, zu denen auch der Tagessiebte Albasini gehörte. "Als wir am Fuß des Anstiegs zwei Minuten Vorsprung hatten, glaubten wir, dass es möglich wäre (durchzukommen), und ja, ich bin total aus dem Häuschen", fügte Juul Jensen an, der damit seinen ersten großen Sieg außerhalb seiner Heimat Dänemark einfuhr.

In Giro-Form zum Tour-de-Suisse-Triumph

Genau genommen betrug der Abstand zwischen dem Ausreißersextett und dem Feld zu Beginn des rund sieben Kilometer Anstiegs zur Bergwertung der 2. Kategorie am Saanenmöser sogar nur rund 1:30 Minuten. Doch das sollte zumindest für Juul Jensen reichen, der kurz vor der Bergwertung einer Attacke von Nans Peters (AG2R) folgen und auf den letzten vier Kilometern sogar am Belgier vorbeiziehen konnte.

"Nach dem Giro d’Italia habe ich gespürt, dass ich gute Form hatte. Als er (Peters) attackierte, habe ich ihn auf relativ kurze Distanz gehalten und dann gesehen, dass er in den Kurven etwas langsamer als ich war. So habe ich die Lücke geschlossen und beschlossen, das Beste draus zu machen, ehe es zu spät gewesen wäre“, sagte der Etappengewinner, der auf dem Schlusskilometer noch rund 20 Sekunden Vorsprung auf das Feld aufwies und davon acht ins Ziel rettete.

Auf die Gesamtwertung hatte der längsten Abschnitt der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt keine Auswirkungen. Der Schweizer Stefan Küng (BMC) verteidigte souverän sein Gelbes Trikot und führt bei seinem Heimrennen weiterhin mit je drei Sekunden Vorsprung auf seine drei Teamkollegen Greg Van Avermaet, Richie Porte und Tejay van Garderen an. Sagan blieb Fünfter und übernahm die Führung in der Punktewertung, wogegen der Italiener Filippo Zaccanti (Nippo - Vini Fantini) sein Bergtrikot ebenso behauptete wie der Niederländer Sam Oomen (Sunweb) das des besten Jungprofis. BMC bleibt in der Teamwertung vorn.

So lief die Etappe

Bei erneut strömendem Regen lösten sich schon kurz dem Start Juul-Jensen, Peters, Nathan Brown (EF-Drapac), Mark Christian (Aqua Blue Sport), Paul Ourselin (Direct Energie) sowie Peters Teamkollege Silvan Dillier aus dem Feld. Der Schweizer Meister wies als im Gesamtklassement bestplatzierter Fahrer der Gruppe nur 1:23 Minuten Rückstand gegenüber seinem Landsmann Küng auf und hatten diesem angesichts eines Maximalvorsprungs von 6:30 Minuten das Gelbe Trikot zumindest virtuell abgenommen.

Doch als BMC auf zunächst flachem Terrain von Bora-hansgrohe, Quick-Step Floors und Dimension Data Unterstützung bei der Verfolgung der Ausreißer erhielt, schrumpfte der Abstand zwischen Spitze und Feld wieder und betrug am Fuß des 7,2 Kilometer langen und im Schnitt 4,6 Prozent steilen Anstiegs auf den Saanenmöser nur noch knapp 1:30 Minuten.

Nach einer ersten vergeblichen Attacke von Brown trat Peters an und erhielt Begleitung von Juul Jensen. Im Feld erhöhte diesmal Sunweb das Tempo, was dazu führte, dass wie schon an den ersten beiden Tagen immer mehr Fahrer zurückfielen. Kurz vor dem Gipfel griff Peters ein weiteres Mal an und schüttelte seinen Begleiter ab. Doch Juul Jensen blieb in Schlagdistanz und zog in der Abfahrt an seinem Konkurrenten vorbei, der auf den letzten Metern am Gstaader Flugplatz noch vom rund 60 Fahrer umfassenden Feld gestellt wurde. An Juul Jensen dagegen kamen die Verfolger nicht mehr heran und der Däne landete seinen größten Karriereerfolg bislang

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.06.2018Sagan: “Ich habe noch viel harte Arbeit vor mir“

(rsn) - Die Tour de Suisse hat sich für Peter Sagan (Bora-hansgrohe) wieder einmal als gutes Pflaster erwiesen, um sich mit Blick auf die Frankreich-Rundfahrt weiter in Form zu bringen. Trotz eines E

18.06.2018Poitschke: “Wir können mit der Tour de Suisse zufrieden sein“

(rsn) - Mit einer positiven Bilanz kehrt das deutsche Bora-hansgrohe-Team von der Tour de Suisse zurück. Peter Sagan gelang der angepeilte Etappensieg, womit er seinen Rekord auf 16 Tageserfolge ausb

18.06.2018Porte erreicht sein erstes großes (Zwischen-)Ziel

(rsn) - Das kommt auch nicht alle Tage vor: Mit Richie Porte hat ein Debütant die 82. Auflage der Tour de Suisse gewonnen. Überraschend kommt der Sieg des BMC-Kapitäns aber nicht, denn Porte zählt

17.06.2018Küng krönt mit Zeitfahrsieg in Bellinzona die perfekte BMC-Woche

(rsn) - Der Abschluss der Tour de Suisse wurde zur perfekten Vorstellung der amerikanischen Mannschaft BMC. Der Schweizer Stefan Küng sicherte sich auf der 9. Etappe im Einzelzeitfahren über 34 Kilo

17.06.2018BMC jubelt in Bellinzona: Küng Tages- und Porte Gesamtsieger

(rsn) - Stefan Küng (BMC) hat, wie sein Kapitän Richie Porte es vorhergesagt hatte, die Schlussetappe der 82. Tour de Suisse in Bellinzona gewonnen. Der Schweizer Lokalmatador entschied das 34 Kilom

17.06.2018Tour de Suisse 2019 mit Bergankunft am Gotthard

(rsn) - Kaum ist die Tour de Suisse 2018 vorbei, gibt es bereits die ersten Informationen zum Kurs der Schweizer Landesrundfahrt 2019: Wie die Veranstalter auf der Website bekanntgaben, wird die 83. A

17.06.2018Startzeiten zum Abschlusszeitfahren der Tour de Suisse

(rsn) - Mit einem 34,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Bellinzona endet heute die 82. Tour de Suisse. Richie Porte (BMC) wird um 15:36 Uhr im Gelben Trikot als letztes von der Startrampe rol

17.06.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

16.06.2018Démare macht Gaviria einen Strich durch die Rechnung

(rsn) - Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) musste sich auch in der dritten Sprintentscheidung der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt einem Stärkeren geschlagen geben. Am Samstag war es der Französisc

16.06.2018Démare schlägt Gaviria, Porte verteidigt Gelb

(rsn) - Arnaud Démare (Groupama-FDJ) hat bei der 82. Tour de Suisse die letzte Chance für die Sprinter genutzt und die 8. Etappe für sich entschieden. Der Franzose setzte sich am Samstag über 12

16.06.2018Porte hat den Gesamtsieg fest im Blick

(rsn) - Mit seiner frühen Attacke am Fuß des 27 Kilometer langen Schlussanstiegs hat Nairo Quintana (Movistar) auf der gestrigen 7. Etappe der 82. Tour de Suisse alle überrascht. Auch den Gesamt

16.06.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

22.04.2024Bernal auf allerbestem Weg zurück in die Weltspitze

(rsn) – Am Ende stand für Egan Bernal (Ineos Grenadiers) in Lüttich der 21. Platz auf der Ergebnisliste. Doch das Resultat an sich spiegelte kaum wider, wie stark der Kolumbianer bei seinem Debüt

22.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

22.04.2024Siege, Spitzenresultate und jede Menge Wertungstrikots

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams konnten sich bei ihren UCI-Renneinsätzen der vergangenen Woche über zahlreiche Wertungstrikots freuen. Besonders Santic - Wibatech räumte bei der Fernfahrt

22.04.2024“Ich betreibe massiv Aufwand und andere sind hinter dem Auto“

(rsn) – Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) konnte und wollte mit seinem Frust nicht hinter dem Berg halten. Platz zehn bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, das war eine Woche nach seinem Triumph beim Amstel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)