Gesamtklassement heute wichtiger als Etappensiege

Scirea: “Die Regeln haben die Show verändert“

Von Peter Maurer aus Meran

Foto zu dem Text "Scirea: “Die Regeln haben die Show verändert“"
Mario Scirea | Foto: Cor Vos

19.04.2018  |  (rsn) - In den neunziger Jahren dominierten die Sprinterzüge das Bild der Flachetappen bei den Grand Tours. In Erinnerung blieb besonders der rote Zug der Saeco-Mannschaft. Mit vollem Tempo brachten sie ihren Kapitän Mario Cipollini in die beste Ausgangslage und führten ihn zu zahlreichen Etappensiegen. Mitverantwortlich für den Zug war damals Mario Scirea.

Der heute 53-jährige Italiener fuhr bis zu seinem Karriereende an der Seite von Cipollini. Miteinander perfektionierten sie den so genannten Sprintzug, um das Feld zu kontrollieren auf den letzten Kilometern und den Massenspurt vorzubereiten. Mit seiner Größe von 178 Zentimeter war der ehemalige Mannschaftszeitfahrweltmeister einer der Schlussmänner des roten Saeco-Zuges. Im Rahmen der Tour of the Alps, bei der Scirea als Sportlicher Leiter für UAE Team Emirates tätig ist, verglich er mit radsport-news.com die Situation damals mit dem aktuellen Renngeschehen.

"Die Teamzusammenstellung ist einfach komplett unterschiedlich zu damals. Du kannst kein Team mehr auf einen Sprinter und seinen Zug aufbauen. Der Kampf um das Gesamtklassement ist einfach wichtiger geworden", erzählte Scirea. Laut dem früheren Anfahrer werden im WorldTour-Ranking Platzierungen in der Gesamtwertung besser bewertet, als einzelne Etappenerfolge: "Die Punkte machen den Unterschied aus. Jeder wird vorsichtiger und setzt alles auf das Endergebnis. Es ist nicht mehr so wie früher, aber der Sport hat sich weiterentwickelt".

"Der finale Sprint heute ist anders geworden. Wie auch die Protagonisten. Es gibt nur mehr wenige, die wirklich auf einen eigenen Zug bauen wie zum Beispiel Marcel Kittel oder Mark Cavendish. Die meisten kommen ohne Anfahrer aus. Früher gab es einfach viele Leute, die das eigene Tempo bevorzugt haben und es für die anderen festlegen wollten wie zum Beispiel Erik Zabel, Alessandro Petacchi oder Mario Cipollini. Eine besondere Show für die Zuseher", fügte Scirea an.

Auch die Verkleinerung der Teams auf acht Fahrer bei einer Grand Tour verringert die Möglichkeiten der Sportlichen Leiter, zusätzliche Helfer für ihre Spezialisten in die Mannschaft zu nehmen: "Die Regeln haben die Show verändert. Es wird weniger an die Siege gedacht, als an ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung. Das ist sehr schade"

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