Belgier bisher bei vier Klassikern in den Top Ten

Gelingt Naesen auch bei der "Ronde" ein Spitzenergebnis?

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Oliver Naesen (Ag2R, re.) wurde am vergangenen Freitag Dritter bei E3 Harelbeke. | Foto: Cor Vos

27.03.2017  |  (rsn) - Oliver Naesen ist einer der besten Klassikerjäger dieser Saison - aber das wird außerhalb Belgiens kaum jemandem aufgefallen sein, steht der Ag2R-Profi doch im langen Schatten der Top-Stars Greg Van Avermaet (BMC) und Peter Sagan (Bora-hansgrohe), die vor allem das Medieninteresse auf sich ziehen. Doch der 26-Jährige hat einiges vorzuweisen, beendete vier der fünf Klassiker, an denen er teilnahm, unter den besten Zehn, und war selbst am Sonntag bei Gent-Wevelgem in der ersten großen Gruppe dabei, auch wenn nach 249 Kilometern von Deinze nach Wevelgem nur Platz 22 heraussprang.

"Ich hatte großartige Beine bei Gent-Wevelgem, was aber das Resultat am Ende nicht gezeigt hat“, kommentierte Naesen seinen Auftritt. "Ich bin dennoch zufrieden mit dem, was ich in den vergangenen Rennen erreicht habe, besonders beim Record Bank E3 Harelbeke, wo ich es aufs Podium schaffte.“ In Harelbeke hatte der Belgier sich im Sprint dreier Ausreißer seinen Landsleuten Greg Van Avermaet (BMC) und Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) geschlagen geben müssen, den beiden aber alles abverlangt, als er auf der Zielgerade das Finale mit seinem Antritt eröffnete.

Auch wenn er noch auf einen Sieg bei einem großen Klassiker wartet, so hat Naesen durchaus einige Erfolge bei Eintagesrennen vorzuweisen. 2015 gewann er in Frankreich La Poly Normande, im vergangenen Jahr feierte er ebenfalls dort bei der Bretagne Classic-Ouest France den bisher größten Erfolg seiner Profikarriere, die 2015 beim belgischen Zweitdivisionär Topsport Vlaanderen begann. Es folgten Teamwechsel im Jahresrhythmus. 2016 ging es in die WorldTour zum Schweizer IAM-Team, nach dessen Auflösung er sich allerdings wieder neu orientieren musste.

Die französische Ag2R-Equipe angelte sich den Klassikerspezialisten und dürfte mit der Verpflichtung hochzufrieden sein, hat man doch nun einen vielseitigen Fahrer im Aufgebot, der auch für die Flandern-Rundfahrt am Sonntag Anlass zu Hoffnungen auf ein Top-Ten-Ergebnis gibt. "Ich denke, ich habe einen Schritt gemacht: Ich habe darauf gehofft, zu Saisonbeginn auf diesem Level zu sein. Ich bin bereit für die Ronde van Vlaanderen, ich kenne die Straßen auswendig und bin in Form“, sagte Naesen, der 2016 bei seinem zweiten "Ronde“-Einsatz immerhin auf Rang 22 landete, nachdem im Jahr zuvor beim Debüt Platz 35 herausgesprungen war.

Nun hofft er auf eine weitere Verbesserung, wozu auch das ganz auf ihn ausgerichtete Ag2R-Aufgebot beitragen soll, für das auch der Deutsche Nico Denz nominiert worden ist, der seine zweite Flandern-Rundfahrt bestreiten wird. Deutlich mehr Erfahrung als der 23-Jährige bringt der Belgier Stijn Vandenbergh mit, der ebenso wie Naesen zum Jahresende zu Ag2R wechselte, nachdem er zuvor fünf Jahre bei der belgischen Quick-Step-Mannschaft im Schatten von Top-Stars wie Tom Boonen oder Niki Terpstra stand. Obwohl der 32-Jährige bereits einen vierten Platz bei der "Ronde" (2014) vorzuweisen hat, wird er wohl die Helferrolle ausfüllen müssen, zumal seine Klassikerergebnisse bisher deutlich schlechter ausgefallen sind als die seines Landsmanns Naesen.

Auch wenn ihm die Erfahrung des sechs Jahre älteren Vandenbergh fehlt, weiß Naesen, worauf es beim zweiten Radsport-Monument der Saison ankommen wird. "Es wird ein langer Renntag, mehr als sechs Stunden, und man muss bis zum Ende gut positioniert sein“, sagte er und fügte lachend an: "Ich werde in den Kurven nicht bremsen.“

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