Christian Pyttel

Der "Weltmeister der Rahmenbauer" feiert 70. Geburtstag

Von Klaus Angermann

Foto zu dem Text "Der
Christian Pyttel in seinem "Radladen-Museum" | Foto: Klaus Angermann

21.01.2017  |  (rsn) - Gustav Adolf „Täve“ Schur hat ihn einmal als Weltmeister der Fahrradmechaniker bezeichnet - Christian Pyttel, den Fahrradhändler und Rahmenbauer aus Rastatt, der an diesem Sonnntag, dem 22.Januar, 70 Jahre alt wird.

Vielleicht hat das DDR-Rad-Idol mit seinem Superlativ etwas überzogen – à la Schur eben; doch unbestritten war Pyttel in den 70er und 80er Jahren in den Chemnitzer Diamant-Fahrradwerken (damals Karl-Marx-Stadt) ein Kronprinz unter den Rahmen- und Rennradbauern. Einer, dessen goldene Hände vorallem die Zeitfahrmaschinen der DDR-Asse „schmiedeten“ und der dadurch an den legendären WM-Titeln vor allem im 100-km-Mannschaftsfahren ein bisschen Anteil hat … in der Ära der Drogan, Hartnick, Boden, Kummer, Petermann und Ludwig.

Doch Erfolgsprämien hin oder her - der Fahrradbauer Christian Pyttel war auch ein Freigeist, und er schaffte es, sich 1984 aus der DDR „ausbürgern“ zu lassen.

Der gebürtige Erzgebirgler aus Flöha ließ sich in Rastatt nieder und betreibt seitdem in der Kleinstadt unweit von Baden-Baden und Karlsruhe „Pyttels Radladen“. Das Ein-Mann-Geschäft ernährte seinen Mann früher besser als heute, doch Pyttel  ist zufrieden. Alles rund ums Rad für Normalverbraucher und Sportler ist im Angebot.

Doch den besten Klang hat der Name Pyttel nach wie vor als Stahlrahmenbauer und mittlerweile als Rahmenbau-Lehrer. Kundschaft aus ganz Deutschland, sogar aus dem benachbarten Ausland,  kommt nach Rastatt, um in einwöchigen Lehrgängen - zu zu zweit oder zu dritt  - vom Meister Christian zu lernen, wie man sich „sein“  Rennrad konstruiert und zusammenbaut. In einer Werkstatt, in der "alle" Werkzeuge dieser Welt zur Verfügung stehen. Die zudem, wie das Geschäft davor, einem Fahrrad-Museum gleicht: zahllose Trophäen, Trikots, Plakate, Fotos und Originalräder an Decken und Wänden zeugen hier von Pyttels Kontakten zur Prominenz des Radsports.

Zum Teil sind es Souvenirs, die Weggefährten und Freunde bei Christian Pyttel selbst vorbeibringen. Wie einst der unvergessene Erfolgstrainer Wolfram Lindner, wie Täve Schur, wie - bis vor einem Jahr - auch Rudi Altig. Und wie Olaf Ludwig. Mit ihm, dem Friedensfahrtgewinner, Weltmeister  und Olympiasieger von Seoul 1988 verbindet Pyttel seit langem echte Freundschaft.

Wann immer der jetzt wieder in seiner Heimatstadt Gera lebende - dessen Grünes TdF-Trikot wie auch das von Erik Zabel zu den Kleinodien im Radladen zählen - wann immer Olaf auf der Autobahn an Rastatt vorbeifährt - der Kaffee bei Christian Pyttel ist ein Muss.

Diesen vorletzten Januar-Sonntag freilich, wenn der mittlerweile weißhaarige Radsportweise aus dem Erzgebirge seinen 70. feiert, wird es etwas mehr sein. Das wissen die eingeladenen Gäste: dann gib es neben dem „Bohnenkaffee“ auch die legendäre Eierschecke - eine Quarkkuchenspezialität aus der sächsischen Heimat von Geburtstagskind Christian Pyttel, dem „Weltmeister der Radmechaniker“.  

Herzlichen Glückwunsch!

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024Highlight-Video des 27. Flèche Wallonne Femmes

(rsn) – Nach einem dritten (2017) und einem zweiten Platz (2021) hat Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) erstmals in ihrer Karriere den Flèche Wallonne Femmes gewonnen. Bei der 27. Ausgabe des Arden

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Highlight-Video des 88. Flèche Wallonne

(rsn) – Auch Kälte und Regen konnten ihn nicht stoppen: Stephen Williams (Israel - Premier Tech) hat beim Flèche Wallonne den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 27-jährige Brite ge

17.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

17.04.2024Wird Het-Nieuwsblad-Sieger Tratnik Teamkollege von Roglic?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann

(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)