Am Jebel Hafeet geschlagen aber zufrieden

Contador und Nibali: Zum Sieg reichte die Form nicht mehr

Von Felix Mattis aus Abu Dhabi

Foto zu dem Text "Contador und Nibali: Zum Sieg reichte die Form nicht mehr"
Alberto Contador (Tinkoff) und Vincenzo Nibali (Astana) am Jebel Hafeet. | Foto: Felix Mattis

22.10.2016  |  (rsn) - Schon bei der Eröffnungspressekonferenz der Abu Dhabi Tour wirkten Alberto Contador (Tinkoff) und Vincenzo Nibali (Astana) nicht so, als würden sie alles daran setzen, die letzte Rundfahrt des Jahres zu gewinnen. Sowohl dem Spanier als auch dem Italiener war bewusst, dass am Ende einer für beide schwierigen Saison - Nibali stürzte bei den Olympischen Spielen schwer, Contador bei der Tour de France und wurde im Herbst noch krank - die Form nicht ideal sein würde. Und so kam es wenig überraschend, dass sie am Jebel Hafeet nicht um den Sieg kämpfen konnten. 50 Sekunden nach Tanel Kangert (Astana) kamen Contador und Nibali gemeinsam auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel.

"Ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Denn als ich nach der Vuelta angefangen habe, für Il Lombardia zu trainieren, wurde ich krank", sagte Contador wenige Minuten danach. Und Nibali erklärte: "Das ist seit langer Zeit meine erste Bergankunft gewesen. Ich wusste nicht, wie meine Form ist. Zwar habe ich dann gemerkt, dass ich recht hart drücken konnte, aber meine Herzfrequenz lag um die 190. Daher war mir klar: Wenn ich attackiere, riskiere ich zu platzen."

Ab 6,5 Kilometer vor dem Ziel gab es für Nibali allerdings auch ohnehin keinen Grund mehr, in die Offensive zu gehen. Sein Teamkollege Kangert bestimmte das Rennen, nachdem der Italiener ihm bereits am Vortag grünes Licht gegeben hatte, bei der Bergankunft auf eigene Kappe zu fahren. "Tanel ist ein wirklich netter Kerl. Er ist schon sehr oft sehr tief gegangen, um mir zum Sieg zu verhelfen - auch beim Giro und der Tour. Dieser Sieg heute bedeutet sehr viel für ihn", sagte Nibali.

Contador hatte in der Phase, als Kangert aufs Tempo drückte, kurzzeitig Probleme bei der ersten Verfolgergruppe zu bleiben, kam dann aber mit Hilfe des Dänen Jesper Hansen wieder zurück und blieb auf den letzten fünf Kilometern an Nibalis Seite. Einen eigenen Angriff setzte auch er nicht mehr - scheinbar weil er nicht schneller konnte.

Böse Zungen behaupteten aber auch, der Spanier hätte ohnehin gar nicht gewinnen und dem Tinkoff Team so ein letztes Siegerfoto schenken wollen, nachdem der scheidende Teamchef Oleg Tinkov ihn vor wenigen Wochen quasi als Abschiedsgruß noch einmal öffentlich scharf kritisiert hatte. Während es bei Contador fraglich ist, ob er sich noch im Guten von seinem bisherigen Arbeitgeber verabschieden wird, bevor er 2017 für Trek-Segafredo in die Pedale tritt, sagte Nibali am Ende seines vorletzten Renntages im Trikot von Astana: "Der Sieg von Tanel heute und meine eigene Leistung waren auch eine Art Abschiedsgeschenk." Der Italiener wird 2017 für das neue Team Bahrain-Merida an den Start gehen.

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