Rennbericht Team Strassacker

Münsterland Giro: Luca Wittrock verpasst Podium knapp

Von Christian Thomas

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| Foto: Team Strassacker

07.10.2021  |  Starker Regen, böiger Wind - das Wetter machte es den Fahrern nicht gerade einfach beim traditionellen Saison-Abschluss in Münster. Das Team Strassacker trotzt den Widrigkeiten, und belegt mit Luca Wittrock einen starken vierten Platz. Mit Sean Feldhaus, Timo Dahlheimer und Joscha Weber landeten drei weitere Team-Kollegen in den Top 20.

Immerhin war es mit 19 Grad für Anfang Oktober ungewöhnlich warm,
darauf konnten sich die Fahrer am Start einigen. Ansonsten empfing Münster die Teilnehmer in diesem Jahr mit bestem "Klassiker-Wetter", was ein hartes und taktisch anspruchsvolles Rennen erwarten ließ. So sollte es dann auch kommen...

Dabei bleiben die ersten gut 17 Kilometer die entspanntesten des Tages, und gleichzeitig die einzigen, bei denen ein großes Fahrerfeld zusammenblieb. Gemeinsam mit einigen Fahrern der anderen großen Teams, vor allem Leeze und den Lokal-Matadoren Rolinck Racing Team, kontrollierten auf den ersten, flachen Kilometern Christian Thomas, Dominique Jansing und Philip Peitzmeier das Feld und ließen keine Fluchtgruppen entstehen.

Dann kam es im Anstieg zum Longinus-Turm
und der folgenden Windkante auf schmalen und schmutzigen Feldwegen zur Vorentscheidung des Rennens. Initiiert vom Team Leeze konnte sich eine knapp 40 Fahrer starke Gruppe lösen, mit dabei auch sechs Fahrer in Celeste: Sean Feldhaus, Timo Dahlheimer, Joscha Weber, Lukas Klöckner, Jannik Wüster und Luca Wittrock. Markus Herms verpasste den Anschluss knapp und fand sich daraufhin in der ersten Verfolgergruppe mit seinen Team-Kollegen und Gastfahrer Jonas Kahler wieder.

Die folgenden Kilometer hatten alle Fahrer „das Messer zwischen den Zähnen“ (so Joscha Weber im Ziel): Bei teils starkem Regen und an der Windkante entbrannte ein Kampf um die Hinterräder, der alle Fahrer in den roten Bereich brachte. So ging es bis zum Daruper Berg bei Rennkilometer 35 weiter, wo eine Attacke mit Jannik Wüster ging, der aber nicht ganz mit über die Kuppe folgen konnte.

Jannik schaffte es aber noch, Luca Wittrock
etwas Windschatten zu geben, so dass dieser in einem Kraftakt den Anschluss an die fünfköpfige Spitzengruppe schaffte. Danach beruhigte sich die Situation zunächst, da alle großen Teams einen Fahrer in der Gruppe hatten.

Nun wurde das Rennen mehr und mehr ein Kampf ums Überleben und gegen die Elemente, was die Verfolgergruppe nach und nach ausdünnte und an den Kräften der Fahrer zehrte. Am Schöppinger Berg unterlief dem Team Strassacker dann ein taktischer Fehler, der das Rennen im Hinblick auf die Mannschaftswertung entscheiden sollte: Hier löste sich eine Verfolgergruppe mit sechs Fahrern - ohne Beteilung der Süßener, die nun in die Nachführarbeit gezwungen waren.

„Nach dem Schöppinger Berg fuhren wir zu viert
einige Kilometer alles was wir hatten und kamen noch einmal bis auf 150 Meter an die Ausreißer heran - doch es reichte leider nicht ganz“, beschreibt Joscha Weber die entscheidende Renn-Situation

Diese Gruppe erreichte auf der Zielgeraden dann sogar noch die Spitze, wo Luca Wittrock in einem tollen Sprint den vierten Platz noch über die Linie retten konnte - womit er seine starke erste Saison bei Strassacker krönte. Bei den Verfolgern konnte Sean Feldhaus auf den letzten Kilometern noch mit einem anderen Fahrer wegspringen, er erreichte das Ziel auf Platz 14. Timo Dahlheimer fuhr im Sprint der Verfolger nach Vorarbeit von Joscha Weber als Zweiter über die Ziellinie und wurde somit 19., Weber folgte auf dem 20. Platz.

Damit gelang dem Team trotz kleiner taktischer Fehler
ein Abschluss, der sich nahtlos in die Ergebnisse der kurzen, aber sehr erfolgreichen Saison einfügte, wie Team-Chef Franco Adamo findet: „Ich bin froh, dass vor allem Luca, aber auch die anderen jungen Neuzugänge des Teams ihr Potenzial in dieser kurzen Saison zeigen konnten. Ich bin daher sehr optimistisch für das nächste Jahr, in dem hoffentlich wieder mehr Rennen stattfinden.

Es ist zwar schade, dass wir diesmal die Team-Wertung nicht für uns entscheiden konnten, aber in vermeidbaren Fehlern steckt immer auch Verbesserungspotential. Wenn wir aus den Fehlern lernen, ist auch das zu verschmerzen. Insgesamt war es ein gelungener Abschluss der Saison für uns!“

Ergebnisse 130 Km:
1. Michel Minnaert (B)
2. Kristof Houben (B)
3. Lennart Voege (Team Leeze)
4. Luca Wittrock
14. Sean Feldhaus
19. Timo Dahlheimer
20. Joscha Weber
28. Lukas Klöckner
30. Jannik Wüster
33. Dominique Jansing
35. Jonas Kahler
36. Philip Peitzmeier
38. Markus Herms
40. Christian Thomas

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