22. bis 28. Juli - Bozen - 6 Etappen - noch Startplätze verfügbar

Giro delle Dolomiti: Manuel Quinziato stellt die Etappen vor

Von Manuel Quinziato

Foto zu dem Text "Giro delle Dolomiti: Manuel Quinziato stellt die Etappen vor"
| Foto: girodolomiti.com

15.07.2018  | 

Heute in einer Woche beginnt die 42. Ausgabe des Giro delle Dolomiti. Ex-BMC-Profi Manuel Quinziato, Botschafter des Südtiroler Radsport-Events, stellt die sechs Etappen vor, die die 800 erwarteten Teilnehmer aus 25 Nationen vom 22. bis zum 28. Juli zurücklegen werden. Qinziato war als Aktiver auf den meisten Teilstücken im Rahmen des Giro d’Italia unterwegs und kennt die schönsten Flecken seiner Heimat bestens.
Laut Auskunft des Veranstalters sind übrigens noch Startplätze sowohl für den gesamten Giro als auch für einzelne Etappen zu haben (Anmeldung unter dem Link hier unten).

Die Dolomiten-Radrundfahrt 2018 beginnt am Sonntag, 22. Juli mit der ersten Etappe auf den Jaufen-Pass. Das gesamte Teilstück ist insgesamt 163 Kilometer lang, mit einer Höhendifferenz von 1859 Metern, der zeitgestoppte Abschnitt hat 19 Kilometer und 1398 Höhenmeter, bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent.

Den ersten Abschnitt der Etappe, also die Strecke von Bozen bis nach Meran und zur Einfahrt ins Passeiertal, bin ich in meiner Karriere am öftesten gefahren. Es ist sozusagen meine Hausstrecke. Den Jaufen kenne ich nicht so gut.

Der Schlussteil wiederum, also der Abschnitt von Sterzing nach Bozen, erinnert mich an den Giro 2016, als wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57 Kilometern pro Stunde von Brixen nach Bozen gedonnert sind – die Straße verläuft bergab und der Wind blies zu unseren Gunsten. Das war eine Erfahrung, an die ich mich immer erinnern werde.

Auf der zweiten Etappe an 23. Juli geht es nach Obereggen: 78 Kilometer, 1859 Höhenmeter, der zeitgestoppte Part ist relativ kurz - 8 km, 724 hm - dafür aber mit einer durchschnittlichen Steigung von neun  Prozent sehr anspruchsvoll.

Pampeago erinnert mich an meinen ersten Giro im Jahr 2003, das Ziel der Etappe befand sich dort. Mit Lavazé verbinde ich schöne Erinnerungen an meine Kindheit, weil ich dort oft zum Skifahren und Langlaufen war. Und jedes Mal überrascht mich die Schönheit der Sellaronda aufs Neue.

Tags darauf, am Dienstag, wird der Sella-Stock umrundet, aufgrund der Länge und des Höhenunterschieds - 155 km, 3275 hm - die anspruchsvollste Etappe. Der zeitgestoppte Abschnitt misst eine Länge von 9 Kilometern bei 600 Höhenmetern mit durchschnittlicher Steigung von 6,5 Prozent.

Das ist die Etappe, die auch ich heuer mitfahren werde. Für mich ist dieses Gebiet eines der schönsten weltweit, um Rad zu fahren. Die Landschaft des Grödner-Tals und die Pässe, die wir befahren, sind einfach nur unglaublich. Wenn ich dort unterwegs bin, faszinieren mich die Dolomiten immer wieder. Auch mit dem Giro d’Italia waren wir dort öfter unterwegs, zuletzt im vergangenen Jahr mit Ziel in St. Ulrich. Meine Team-Kollegen waren jedes Mal verzaubert von der atemberaubenden Kulisse.

Am Ruhetag, beim InGiro am 25. Juli, werde ich allen Interessierten Rede und Antwort stehen, dann geht es am Donnerstag mit der vierten Etappe weiter, aufs Stilfser Joch - ein Muss für jeden echten Pedalritter.

Das Stilfser Joch ist das Sinnbild des Aufstiegs vieler Rennen und auch des Giro d’Italia. Die Cima Coppi ist der höchste Anstieg bei der Italien-Rundfahrt. Ich werde mich für immer an eine Episode erinnern, die sich auf dem Weg zum Stilfser Joch zugetragen hat: 2014 musste ich im Schneefall hinaufklettern, und dann weiter bis zum Ziel im Martell-Tal.

Das fünfte Teilstück am Freitag, 27. Juli, führt auf die Seiser Alm: 81 km, 1615 hm. Der zeitgestoppte Abschnitt  hat 11 Kilometer und 748 Höhenmeter, mit einer Steigung von durchschnittlich acht Prozent.

Diese Etappe erinnert mit an den Giro 2016, wo wir in einem Bergzeitfahren hochgefahren sind. Die Landschaft dort oben ist wirklich unglaublich. In meiner Karriere bin ich nur zwei Mal die Seiser Alm raufgeklettert: 2009 beim Sieg von Mentschow und, wie gesagt, vor zwei Jahren.

Der Giro delle Dolomiti 2018 wird dann am Samstag mit dem Mannschaftszeitfahren auf den Straßen rund um Terlan abgeschlossen. Ich war zwei Mal Weltmeister in dieser Disziplin und habe mit meinem Team BMC an die zehn Mannschaftszeitfahren gewonnen. Es ist eine spezielle Disziplin, bei der man die eigenen Ansprüche hintanstellen muss und sich der Mannschaft unterordnet. Für die Teilnehmer am Giro delle Dolomiti ist es sicher eine einmalige Erfahrung, da es doch etwas anderes ist.

Manuel Quinziato war einer der erfolgreichsten Rad-Profis Südtirols. Er bestritt mehrmals den Giro d’Italia, die Tour de France und die Vuelta a Espana. Im amerikanischen BMC Racing Team war er 2011 als Edelhelfer am Tour-Sieg des Australiers Cadel Evans maßgeblich beteiligt.
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